Kommentar |
In den letzten Jahrzehnten hat die altertumswissenschaftliche Textilforschung nicht zuletzt dank des „material turn“ und neuer naturwissenschaftlicher Analysemethoden einen großen Aufschwung erfahren und sich stark ausdifferenziert. Neben die Forschungen zur antiken Kleidung und ihrer Symbolik, die in den klassischen Altertumswissenschaften eine lange Tradition haben, traten u.a. Studien zur antiken Textilökonomie, die die textilen Ressourcen und ihre Herkunft, die verschiedenen Schritte und Techniken der Textilproduktion und die vielfältigen Formen des Austauschs von textilen Gütern und Techniken, auch über große Entfernungen, in den Blick nahmen. In dieser Übung werden wir uns mit den aktuellen Themen dieses Forschungsfeldes ebenso vertraut machen wie mit den Theorien und Methoden, die den jeweiligen Interpretationen der archäologischen Funde und antiken Texte zugrunde liegen. Darüber hinaus werden wir diskutieren, inwiefern die Textilforschung neue Blickwinkel auf bekannte altertumswissenschaftliche Forschungsgebiete eröffnen kann. |
Literatur |
Beate Wagner-Hasel – Marie-Louise Nosch, Einleitung, in: dies. (Hrsg.), Gaben, Waren und Tribute. Stoffkreisläufe und antike Textilökonomie, Stuttgart 2019, 9-23; Eva Andersson Strand – Karin Margarita Frei – Margarita Gleba – Ulla Mannering – Marie-Louise Nosch – Irene Skals, Old Textiles – New Possibilities, in: European Journal of Archaeology vol. 13(2), 2010, 149-173; Eva Andersson Strand – Ulla Mannering – Marie-Louise Nosch, Old Textiles – New Possibilities. 10 Years on, in: Agata Ulanowska – Karina Grömer – Ina Vanden Berghe – Magdalena Öhrman (Hrsg.), Ancient Textile Production from an Interdisciplinary Perspective, Springer Online 2022, 19-35. |