AGNES -
Lehre und Prüfung online
Studierende in Vorlesung
Anmelden

Das spätrepublikanische Rom als Schauplatz - Detailseite

  • Funktionen:
  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53246
Semester SoSe 2022 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Blended Course

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 12:00 bis 14:00 wöch 26.04.2022 bis 19.07.2022  2095B (Seminarraum)
Stockwerk: 1. OG


alttext alttext
UdL6 Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     1000
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Holter, Erika begleitend
Muth, Susanne , Prof. Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Archäologie
Inhalt
Kommentar

DAS SPÄTREPUBLIKANISCHE ROM ALS SCHAUPLATZ

 

Kreative (d.h. nicht-wissenschaftliche) Auseinandersetzungen mit der römischen Antike – ob in Roman, Film oder Videospiele – wählen oft als Schauplatz das Rom der späten Republik. Diese Wahl ist nur zu verständlich, ist die Stadt in dieser Zeit bekanntlich doch die Bühne vieler schillernder Persönlichkeiten der römischen Geschichte wie etwa Cicero und Caesar. All diese historischen Persönlichkeiten sind uns – z.T. sogar in ihren eigenen Worten – gut greifbar. Dieses umfangreiche historische Wissen steht jedoch überraschenderweise im Gegensatz zur archäologischen Überlieferung des spätrepublikanischen Rom. Die Stadt Ciceros und Caesars ist an vielen Stellen von der späteren Stadt überbaut und somit für uns nur sehr lückenhaft greifbar.

Diese asymmetrische Quellensituation stellt die kreativen Auseinandersetzungen mit dem antiken Rom im Roman, im Film oder im Videospiel vor eine besondere Herausforderung. Hier bemüht man sich nachdrücklich um die korrekte Rekonstruktion des Schauplatzes, da dieser für die Entwicklung des Narrativs entscheidend ist: Historische Romanautor*innen sowie Filmschaffende verbringen entsprechend viel Zeit mit Recherche, Videospielreihen wie Assassin's Creed beschäftigen Historiker*innen (selten hingegen Archäolog*innen). Aus archäologischer Sicht sind die Ergebnisse solcher ‚einseitig‘ historischer Recherche jedoch meist oberflächlich, wenn nicht häufig auch unnötig falsch (bestes Beispiel die ‚Re‘-Konstruktionen des antiken Athens oder Alexandrias durch Assassin’s Creed).

Die Archäologie könnte dies schulterzuckend zur Kenntnis nehmen und ignorieren (was sie häufig auch tut). Doch erscheint ein solches Akzeptieren riskant: Denn es sind gerade diese kreativen (nicht-wissenschaftlichen) Darstellungen des antiken Roms (bzw. generell der Antike), die eine ungemein große Schlagkraft haben und von einem enorm breiten Publikum rezipiert werden. Sich hier nicht einzubringen und das archäologische Wissen bereitzustellen, bedeutet letztlich, den wichtigen Dialog mit der interessierten Öffentlichkeit zu verschenken und die Bedeutung der Archäologie für die Erforschung der Antike nicht ausreichend sichtbar zu machen. Daher ist es ratsam, aktiv den Dialog mit der kreativen Auseinandersetzung mit der Antike zu suchen.

Dies ist Ziel unseres Seminars. Es entsteht in der Zusammenarbeit mit einer Game-Firma, die ein Videospiel entwickelt, das das spätrepublikanische Rom Ciceros und Caesars als Schauplatz wählt. Hierfür wollen wir die historische und archäologische Recherche erarbeiten, indem wir uns verschiedenen konkreten ‚Schauplätzen‘ im Rom der späten Republik nähern und diese zu rekonstruieren versuchen. Eine solche Spurensuche ist eine dezidiert wissenschaftliche Herausforderung: Denn die Rekonstruktion eröffnet und schärft unseren Blick für die Lücken in unserem Befund und in unserem Wissen – und zwingt uns zugleich dazu, methodisch sauber und zugleich wissenschaftlich kreativ Vorschläge einer möglichen Annäherung an die historische Realität zu erarbeiten. Entsprechend ist es das Ziel unseres Seminars, gemeinsam mit Ihnen die Stadt Rom in der späten Republik archäologisch und historisch möglichst detailreich wieder greifbar werden zu lassen.

Gleichzeitig soll das Seminar bewusst als ein experimenteller Dialog zwischen kreativem und wissenschaftlichem Arbeiten genutzt werden. Wir wollen den gemeinsamen Interessen, Unterschieden und Grenzen zwischen kreativem und wissenschaftlichem Arbeiten auf dem Grund gehen. Was kann die Archäologie von einer Zusammenarbeit mit Storytelling gewinnen, was Storytelling von der Archäologie? Und: Inwiefern bestimmen diese konstruierten Bilder der kreativen Auseinandersetzung mit der Antike unterschwellig auch unseren Blick als Archäolog*innen?

Wichtig für alle weitere Absprache und Information ist, dass sich jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer so schnell wie möglich in den zugehörigen Moodlekurs einträgt

 

Prüfung

Verschriftlichung des Referates

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin