Kommentar |
Tibulls liebeselegische Dichtungen stehen immer etwas im Schatten von Properz und Ovid, sie erscheinen als eine Art von Ausnahme vom mainstream elegischen Dichtens in Rom. Es lohnt sich aber, den Zugriff Tibulls auf die elegische Welt genauer in den Blick zu nehmen, zumal der Umfang seines zwei Bücher umfassenden Œuvres eine Gesamtbetrachtung erlaubt. Über die genuinen Texte hinaus sollen auch aus der Appendix Tibulliana die Dichtungen der Sulpicia behandelt werden, da es sich dabei um eines der raren Zeugnisse für weibliches Schreiben in Rom handelt.
Die Spätantike, insbesondere das 4. Jahrhundert, ist nicht nur durch politische Entwicklung hin zum Christentum als Staatsreligion geprägt, sondern auch durch die gelehrte Kontroverse um den richtigen Umgang mit den traditionellen Bildungsgütern der paganen Antike (bzw. um die Frage, ob sie nicht durch christliche Inhalte zu ersetzen seien). Damit wird zugleich noch einmal eine Bilanz des antiken Wissens gezogen und ein Fundament für nachantike Bildung gelegt. Diese spannende Zeit soll anhand ausgewählter Texte (z.B. Ausonius, Macrobius, Servius, Prudentius, Augustinus) exemplarisch beleuchtet werden.
Die Texte werden im zugehörigen Moodle-Kurs zur Verfügung gestellt. Sowohl die Teubner-Ausgabe als auch die Übersetzung in der Reihe Tusculum sind zum Zeitpunkt, zu dem diese Ankündigung verfasst wurde, als HU-Lizenz kostenlos beim Verlag de Gruyter verfügbar (Zugriff über das HU-Netz oder mittels VPN-Zugang). Voraussetzungen für den Erwerb der Studienpunkte sind regelmäßige Teilnahme, häusliche Vorbereitung auch längerer lateinischer Passagen (z.T. aus Faksimiles der Originaldrucke) sowie ggf. die Übernahme weiterer Aufgaben. |