Die Vorlesung ist der zweite Teil eines Vorlesungszyklus, dessen erster Teil auch im Sommersemester in Moodle zur Verfügung stehen wird.
Die sogenannten „Libri Carolini“ sind eine Streitschrift, die Anfang der neunziger Jahre des 8. Jahrhunderts im Auftrag Karls des Großen als Replik auf die den byzantinischen Bilderstreit betreffenden Beschlüsse des zweiten Konzils von Nicäa 787 verfasst wurde. Der Text enthält die ausführlichste aus dem Mittelalter überlieferte Erörterung der Bilderfrage. Seine mit theologischen und philosophischen Argumenten fundierten Positionen zielen auf eine religiöse Neutralisierung des Bildes und liefern dadurch Bausteine für eine bildkritische Aufklärung, die als programmatisches Anliegen angesichts heutiger Bildkonflikte und -debatten eine besondere Aufmerksamkeit verdient. In diesem Zusammenhang möchte die Vorlesung vor allem auch dazu anregen, ikonophile Stereotypen der Kunst-und Bildgeschichte zu überdenken.
Im ersten Teil des Vorlesungszyklus wurden eine Einführung in die bildtheoretischen Dimensionen der religiösen Bilderfrage sowie ein Überblick über die Geschichte der Bilderfrage in frühchristlicher Zeit gegeben. Im zweiten Teil werden nach einem Überblick über den Forschungstand zum byzantinischen Bilderstreit die wichtigsten Themen der Libri Carolini behandelt. |