Kommentar |
Trotz unterschiedlicher Akzentuierungen ist die Rede von Gott als Schöpfer und dem Menschen als seinem Geschöpf gemeinsam geteiltes Erbe der drei abrahamitischen Religionen, die in ihren Theologien „Schöpfung“ zu einer Zentralkategorie erhoben haben. Darüber hinaus hat in den letzten Jahrzehnten durch die ökologische Bewegung eine zunehmende Sensibilisierung für die horizontale Dimension von „Schöpfung“ stattgefunden. Der Mensch als Freiheitswesen ist nicht nur Geschöpf, sondern auch verantwortlich für seine Mit- und Umwelt. Damit befindet sich die theologische Rede von der Schöpfung plötzlich im Mittelpunkt aktueller gesellschaftlich-politischer Debatten. Infrage steht, welchen Beitrag die monotheistischen Religionen im öffentlichen Diskurs leisten können, in dem die Sorge um die Umwelt als dringlicher denn je wahrgenommen wird. |