Vom Social-Design bis hin zur Wissensgestaltung: Es gibt gegenwärtig kaum noch Gegenstände oder Phänomene, die nicht mit Design in Verbindung gebracht werden können. Der Wissenschaftsforscher Bruno Latour resümierte unlängst, dass der Designbegriff längst nicht mehr nur auf Gebrauchs- oder Luxusgüter beschränkt sei, sondern sich auf immer größere Produktionsgefüge anwenden lasse. Genau darauf zielt auch der Ausdruck des ›design turn‹ ab: auf eine konjunkturelle Erweiterung des Designbegriffs unter Berücksichtigung transdisziplinärer Fragestellungen und unterschiedlichster Anwendungskontexte.
Doch woher kommt das Interesse an einem erweiterten Designbegriff? Wie lässt sich dieses historisch-genealogisch verorten und begründen? Welche neuen Möglichkeiten, Konsequenzen und Probleme bringt es mit sich, wenn alles zum Gegenstand von Design wird? Diesen und weiteren Fragen widmet sich das Seminar anhand der Diskussion ausgewählter Texte und der Präsentation eigener Fallbeispiele. |