Gruppe 1 und 2 „Geöffnete Lernkulturen?“ (Gerald Blaschke-Nacak)
In der Grundschulpädagogik scheint inzwischen der weitgehende Konsens zu gelten, dass ‚geöffnete Unterrichtsformate‘ im Sinne eines individualisierten Unterrichts im Zusammenhang der Veränderungen der Institution der Grundschule zu einer inklusiv ausgerichteten und in der Eingangsphase jahrgangsübergreifend organisierten Ganztagsschule den „Königsweg der Unterrichtsentwicklung“ (Breidenstein, Rademacher 2017, S. 2) darstellen. Aber was genau bedeutet eine Öffnung/Individualisierung von Unterricht und welche weiterführenden Aussagen lassen sich zur konkreten Umsetzung geöffneten Unterrichts über die Lektüre dafür ausgewählter Studien treffen?
Zur Einführung: Breidenstein, G./Rademacher, S. (2017): Individualisierung und Kontrolle. Empirische Studien zum geöffneten Unterricht in der Grundschule. Wiesbaden: VS.
Gruppe 3 und 4 „Grundschule als rituelle Lernkultur“ (Gerald Blaschke-Nacak)
Ritualen kommt in der Grundschule eine besondere Rolle zu. Mit und in Ritualen werden u.a. zeitliche und räumliche Abläufe strukturiert und gekennzeichnet. Außerdem dienen sie zur Herstellung von Gemeinschaft und häufig auch zur Lösung von Konflikten. Im Seminar wird eine pädagogisch-anthropologische Perspektive auf Rituale erarbeitet und anhand ethnografisch ausgerichteter Studien ein Einblick in Funktionen und Bedeutungen grundschulischer Rituale gewonnen.
Gruppe 5 „Lehrer*innen-Schüler*innen Interaktionen reflektieren“ (Sandra Moßner)
Fokus: Machtverhältnisse am Beispiel von Adultismus, Sexismus/Heteronormativität, Rassismus, Klassismus
Bemerkung: Aufgrund von umfassenden vorbereitenden Aufgaben (ca. 35 Stunden Aufwand!) ist die Anmeldung bis spätestens zum 08.03.2021, 12h erforderlich. Es wird neben Einzelarbeit auch digitale Selbstorganisation und Arbeit in Kleingruppen stattfinden. Die Vorbereitungsaufgaben bekommen Sie nach erfolgter Anmeldung per AGNES Mail über den Moodle Kurs mitgeteilt. Bitte notieren Sie im Bemerkungsfeld ggf. Ihren Nachteilsausgleich nach ZSP-HU §109 und Ihr Fachsemester (Nachteilsausgleiche müssen auf Anfrage nachgewiesen werden). Es bestehen hier allerdings keine Garantien zur Zulassung. Bitte sehen Sie davon ab, die Dozent*in für Seminarzulassungsanfragen direkt zu kontaktieren.
Gruppe 6 „Ordnung und Krise als performative Praxis“ (Anna Carnap)
In der Schule wird nicht nur generalisiertes, explizites Wissen vermittelt, sondern auch kulturelles, implizites Wissen (Know-How). In diesem Lektüre-Seminar wird das Unterrichten als performative Praxis des Ordnung-Herstellens und Krisen/Störungen-Bewältigens in den Blick genommen. Aus praxistheoretischer Perspektive wird der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten der Tradierung, Verschiebung oder Veränderung Lehrer*innen in Bezug auf die Ordnungssysteme und Krisenbewältigungsstrategien haben, die sie bei der Gestaltung ihres Unterrichts relevant setzen? |