Planetary Health:
Lösungen für gesunde Menschen auf einem gesunden Planeten
Teil 4 des Projekttutoriums "Planetary Health" - Die Teilnahme ist gleichermaßen für Personen möglich, die bereits zuvor teilgenommen haben, als auch für neue interessierte Personen! Weitere organisatorische Infos: siehe unten.
Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft fordern den Aufbau gesundheitsfördernder Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme, die vulnerable Menschen vor Gesundheitsgefahren schützen und umweltbedingte Gesundheitsgefahren wie Verschmutzung, Klimawandel und Verlust von Biodiversität verhindern. Planetary Health als neue wissenschaftliche Disziplin kann hierfür die Grundlage sein: Sie erweitert den Gesundheitsbegriff auf die natürlichen Ökosysteme als Lebensgrundlage. Dabei werden biomedizinische, psychosoziale, genderbezogene, ökonomische und ökologische Determinanten von Gesundheit betrachtet, um Visionen für gesundheitsfördernde Gesellschaften zu entwickeln. Das Projekttutorium soll Studierenden verschiedenster Fachrichtungen die Möglichkeit geben, sich mit dieser Herausforderung im akademischen Kontext auf wissenschaftliche Art und Weise auseinanderzusetzen und durch praxisbezogenes, projektbasiertes Lernen an der Entwicklung von Lösungen für gesunde Menschen auf einem gesunden Planeten mitzuwirken.
Im Sommersemester 2021 werden wir exemplarisch einen Berliner Kiez aus der Planetary-Health-Perspektive untersuchen.
Ausgehend von Exkursionen ergründen wir, wie verschiedene Kernthemen gesundheitsfördernder Gesellschaften in diesem Kiez bereits umgesetzt werden und erarbeiten uns selbstständig weitere denkbare Lösungen. Wir entwickeln gemeinsam eine wissenschaftlich fundierte gesundheitsfördernde Vision des Kiezes und fassen die erarbeiteten Lösungen zu einem Portfolio mit Texten, Karten und Bildern zusammen.
Wir wollen erarbeiten: Wie kann Stadt in unserem Kiez gesundheitsfördernd für Mensch und Umwelt gestaltet sein? Wie können in unserem Kiez gesundheitsfördernde Ernährungs- und Wirtschaftssysteme genutzt und umgesetzt werden? Wie kann in unserem Kiez Biosphäre gesund erhalten und gesundheitsfördernd genutzt werden? Wie kann in unserem Kiez ein grünes Gesundheitssystem gestaltet sein? Dabei wollen wir sozioökonomische Ungleichheiten, Vulnerabilitätsfaktoren und Aspekte von Umwelt- und Gesundheitsgerechtigkeit berücksichtigen.
Ablauf des Projekttutoriums im Sommersemester 2021:
vorher: In gemischten Kleingruppen Vorbereitung von Impulsvorträgen zu den fünf Themenbereichen, die bei der ersten Session gehalten werden.
06.04. (Dienstag) 10.00 - 17.00 (Online-Konferenz mit langer Mittagspause)
Kennenlernen, Grundlagen zu Planetary Health, Impulsvorträge zu gesundheitsfördernden Städten, gesundheitsfördernden Wirtschaftssystemen, gesundheitsfördernden Ernährungssystemen, gesundheitsfördernder Biosphäre und grünen Gesundheitssystemen, Auswahl eines geeigneten Kiezes, Organisatorische Einführung, Aufteilung der Studierenden in Expert:innen-Gruppen, gemeinsame Besprechung des Fahrplanes für die Projektwoche
07.04. (Mittwoch) - selbstständige Arbeit in Expert:innen-Gruppen
Selbstständige Exkursion zur Erkundung des exemplarischen Kiezes mit Fokus auf das jeweilige Schwerpunktthema, eigenständige weitere Recherchen zu relevanten Aspekten, ggf. Kontaktaufnahme mit im Kiez ansässigen relevanten Akteur*innen, Analyse bereits bestehender gesundheitsfördernder Aspekte und Maßnahmen, gemeinsame Erarbeitung von Kurzvorträgen hierzu
08.04. (Donnerstag) 10.00 - 17.00 (Online-Konferenz mit langer Mittagspause)
Teils in Expert:innen-Gruppen, teils im Plenum: Präsentation der Kurzvorträge zu bereits bestehenden Maßnahmen und Aspekten, Erdenken möglicher zukünftiger Maßnahmen, Analyse von Synergien und möglichen Zielkonflikten, Überlegungen zu politischen/gesellschaftlichen/technischen/soziokulturellen Rahmenbedingungen
09.04. (Freitag) - selbstständige Arbeit in Expert:innen-Gruppen
Konzeptionalisierung des gruppenspezifischen Maßnahmenpaketes in Form eines Schemas und Darstellung konkreter Ortsbeispiele anhand von Bild-/Kartenmaterial, ggf. in diesem Rahmen nochmaliger selbstständiger Besuch des Kiezes, Konzeption einer kurzen virtuellen Exkursion ins Kiez zur Präsentation zukünftiger Maßnahmen, Erarbeitung von Ideen für ein Leitbild für eine Zukunftsvision des Kiezes anhand der Überlegungen zu Rahmenbedingungen vom Vortag
10.04. (Samstag) 10.00 - 17.00 (Online-Konferenz mit langer Mittagspause)
Durchführung virtueller Exkursionen ins Kiez zur Präsentation der erarbeiteten Maßnahmenpakete und Vorstellung der Ideen für ein Leitbild, Darstellung von Querverbindungen und Wechselwirkungen zwischen den Kernthemen und Überlegungen zu Inklusionsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung/Akteur:innen, Fusion der Ideen für ein Leitbild zu einer gemeinsamen Zukunftsvision, gemeinsame Reflexion des Projekttutoriums
nachher: in Expert:innen-Gruppen Erstellung von kurzen Kapiteln für das gemeinsame Portfolio zur gesundheitsfördernden Zukunftsvision des Kiezes
Organisatorische Infos:
1. Die Teilnahme ist gleichermaßen für Personen möglich, die bereits zuvor teilgenommen haben, als auch ohne Probleme für neue interessierte Personen.
2. Teilnehmen können Studierende aller Fachrichtungen von allen Hochschulen in Deutschland.
3. Anmeldung bitte bis 15. März per E-Mail an oskar.masztalerz@gmail.com
4. HU-Studierende melden sich bitte zusätzlich über AGNES an.
5. Nicht-HU-Studierende inkl. Charité/BSPH werden gebeten, eine Nebenhörendenschaft zu beantragen (aktuell per E-Mail möglich, alle Infos zu finden hier: https://www.hu-berlin.de/de/studium/beratung/merk/gastneben_html). Das betrifft auch alle Nicht-HU-Studierenden, die bereits im Semester zuvor dabei waren!
6. Zur Teilnahme am Projekttutorium gehören die aktive Mitgestaltung sowie die selbstständige (supervidierte) Vorbereitung von Kursinhalten und gemeinsame Erstellung von Kapiteln für das Portfolio.
7. Es gibt keine Prüfungsleistung oder Benotung.
8. Nach der Teilnahme wird eine Teilnahmebestätigung ausgestellt über 90 Stunden Zeitaufwand inkl. Vor- und Nachbereitung mit der Empfehlung zur Anrechnung von 3 ECTS (für ein Semester).
9. Mit der Teilnahmebestätigung kann durch die Teilnehmenden eine Anerkennung/Anrechnung z.B. im Überfachlichen Wahlpflichtbereich beantragt werden. Hierfür und für Fragen zur Anrechnung zuständig ist i.d.R. das Prüfungsbüro des jeweiligen Studiengangs der Teilnehmenden.
11. Alternativ ist eine Anerkennung des Projekttutoriums als Vertiefungsmodul im Rahmen des Studium oecologicum möglich (3 ECTS für Teilnahme nur im SoSe, 5 ECTS für Teilnahme über zwei Semester). Weitere Infos: https://www.nachhaltigkeitsbuero.hu-berlin.de/de/lehre/studium-oecologicum/vertiefungsmodul
Vorbereitende Literatur:
Inhaltlicher Einstieg: Masztalerz & Kleineberg-Massuthe (2019). Von Public zu Planetary Health: Für die Gesundheit von Mensch und Planet im neuen Zeitalter des Anthropozän, Blickpunkt Öffentliche Gesundheit. 2/2019: pp. 4-5.
Kurzüberblick zum Thema: Myers (2018). Planetary health: protecting human health on a rapidly changing planet, Lancet. 2018 Dec 23;390(10114): pp. 2860-2868.
Ausführlicher Report: Whitmee et al. (2015). Safeguarding human health in the Anthropocene epoch, Lancet. 2015 Nov 14;386(10007): pp. 1973-2028.
Weiterführende Gedanken: Gabrysch (2018). Imagination challenges in planetary health: re-conceptualising the human-environment relationship, Lancet Planetary Health. 2018 Sep;2(9): pp. e372-e373.
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