Kommentar |
Kulturhistorisch galten Schlaf und Traum lange Zeit als Reservate der Passivität und des Unverfügbaren. Mit der zunehmenden Ökonomisierung aller Lebensbereiche haben Schlaf und Traum jedoch diese Sonderstellung verloren und sehen sich vielfältigen Bewegungen der Disziplinierung, Vermessung, Effektivierung usw. ausgesetzt. In dem Seminar werden wir diesen Veränderungen nachgehen und uns mit Phänomenen wie der Medikamentisierung des Schlafs, mit dem Self-Tracking durch Schlaf-Apps, mit der Nutzung des Wissens über den Schlaf zur Selbstoptimierung usw. beschäftigen. Ergänzend lesen wir Texte von Kathrin Röggla, Georges Perec und Ottessa Moshfegh, die die Erfahrungen von Schlaf und Schlaflosigkeit literarisch verarbeiten. |