Gruppe 1, 2 und 3 „Lernen digital“ (Anna Carnap)
Wird Lernen als Erfahrung verstanden, verändert sich die Lernerfahrung abhängig von der Situation, d.h. von den beteiligten Personen, Gegenständen, Medien, Ansprachen, Erwartungen usw. Was verändert sich bei digital organisierten Lernprozessen? Im Zentrum sollen selbstgeführte Beobachtungsstudien von einem oder mehreren Kinder(n) mit einem Lernprogramm stehen, die gemeinsam im Seminar reflektiert werden. Dabei sollen sowohl das jeweilige Lernprogramm als auch die Anwendung seitens der Kinder analysiert und vor dem Hintergrund der Schulpraxis diskutiert werden.
Gruppe 4 und 5 „Das Verhältnis von Lernprozessen und Beobachtungspraktiken“ (Anna Carnap)
Im Zentrum des Seminars stehen selbstgeführte Lernbeobachtungsstudien, die gemeinsam reflektiert werden: Was lässt sich beobachten und beschreiben (und was nicht)? Wie verändert sich die Beobachtung/Beschreibung/Deutung - also der Gegenstand: das Lernen - je nach zugrunde gelegter Lerntheorie und gewählter Beobachtungsmethode? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Lehrer*innenberuf?
Gruppe 6 „Lernen in der Gruppe“ (Isabel Wullschleger)
In diesem Seminar erforschen wir körperliche Dimensionen des Lernens aus einer bildungstheoretischen Perspektive. Wir untersuchen Lernprozesse in Kleingruppen von Kindern, in der jeweils ein explizites/formuliertes Lern- oder Arbeitsziel gegeben ist. Gut zu beobachten sind Lernprozesse bei körperlichen Tätigkeiten, z.B. bei sportlichen Betätigungen, beim Basteln oder (gemeinsamen) Musizieren/Üben, aber auch beim Schreiben- oder Lesen-Lernen.
Wir werden uns einerseits einen theoretischen Rahmen insbesondere der körperlich-leiblichen Praktiken erarbeiten und andererseits (ggf. eigens erhobenes) Video- und Beobachtungsmaterial analysieren und interpretieren.
Gruppe 7 „Der Körper (in) der Pädagogik – phänomenologische Zugänge“ (Lena Marie Staab) In diesem Seminar beschäftigen wir uns aus einer phänomenologischen Perspektive mit der Rolle des Körpers im Kontext von (Grund-)Schule: Wann wird vom ‚Körper‘, wann vom ‚Leib‘ gesprochen? Welche Rolle nimmt der (eigene) Körper beim Lernen ein? Inwiefern findet im schulischen Alltag eine Normierung von Körpern statt und wie wird infolgedessen mit der Abweichung hiervon (z.B. Behinderung) umgegangen? Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung stehen selbst geführte Beobachtungsstudien zum Thema Körper und Lernen im Fokus, die anschließend gemeinsam im Seminar reflektiert werden
Gruppe 8 und 9 „Spiel_en und Lernen am Anfang der Schulzeit“ (Lena Marie Staab) Warum ist die Beschäftigung mit dem kindlichen Spiel für die Grundschulpädagogik relevant? Inwiefern sind Lernen und Spielen miteinander verbunden und wie werden sie im Unterricht, aber auch außerhalb dessen – auf dem Pausenhof oder am Nachmittag – vollzogen? Zur Erklärung des für Kinder zentralen Phänomens des Spielens existieren zahlreiche theoretische Perspektiven und Zugänge (psychologische, kulturwissenschaftliche, anthropologische, historische, sozialwissenschaftliche, etc.); in diesem Seminar legen wir uns den Schwerpunkt auf sozialwissenschaftliche Perspektiven. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung stehen selbst geführte Beobachtungsstudien zum Thema Spielen und Lernen im Fokus, die anschließend gemeinsam im Seminar reflektiert werden.
Gruppe 10, 11 und 12 „Kindheit in der Großstadt“ (Niels Uhlendorf)
In diesem Studienprojekt widmen wir uns der Großstadt als Lebensraum für Kinder. Dafür soll es generell um die Bedeutung des Wohnumfelds in der Kindheit gehen, um die gesellschaftlichen wie auch wissenschaftlichen Diskurse um urbane Umwelten im Kindesalter und um Fragen zu Partizipation und Wohlbefinden von Kindern in der Stadt. Anschließend setzen wir uns mit Methoden auseinander, um die Lebenswelt von Kindern zu erkunden (z.B. Interviews, Mental Maps, Beobachtungen), die dann im Rahmen des eigenen Projekts angewendet werden. Zum Abschluss werden die Projekte vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Zur Einführung: Fischer, S./Rahn, P. (Hrsg., 2017): Kind sein in der Stadt. Bildung und ein gutes Leben. Opladen u.a.: Barbara Budrich.
Gruppe 13: "Kratzeis" - Kinder- und Jugendhilfe als Ort professionellen Handelns (Sabine Erbstößer) In der Veranstaltung liegt der Fokus auf drei Kompetenzbereichen: Wissen über Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, Selbstfürsorgefähigkeiten als Lehrkraft und fallbezogene Diagnostik- und Förderkompetenz.
Gruppe 14 und 15 „Beobachtungen zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem“ (Evelyn May)
Beobachtungen von Lerngelegenheiten für Kinder stehen im Zentrum dieses Seminars und werden gerahmt von theoretischen Überlegungen. Was können wir eigentlich beobachten anhand der Handlungen von Kindern? Und welche Aussagen über Lernprozesse können daraus abgeleitet werden? Erfahrungen in einem selbst durchgeführten und beobachteten Projekt werden reflektiert und vor dem Hintergrund phänomenologischer und bildungstheoretischer Positionen betrachtet. Komplexe Formen kindlicher Auseinandersetzungen sollen dabei ebenso zum Thema werden wie Un-Möglichkeiten, diese Prozesse zu beobachten und in ihrer Vielschichtigkeit zu erfassen.
Gruppe 16 und 17 „Leistungslogiken“ (Gerald Blaschke-Nacak)
Praktiken der Leistungsbeurteilung stehen im Zentrum des professionellen Handelns von Lehrpersonen in der Schule. Im Seminar wird zunächst ein Begriff der Leistung erarbeitet, wonach Leistung über deren Beurteilung immer wieder neu als Leistung hergestellt/konstruiert werden muss. Im Anschluss daran richtet sich die Frage auf schüler*innenseitige Muster oder Logiken der Leistungskonstruktion, d.h wie sie Leistung als Leistung sowie schulische Leistungsansprüche wahrnehmen und sich entsprechend verhalten oder dazu Stellung nehmen. Hierzu können sowohl Beobachtungs- als auch Interviewstudien durchgeführt werden, die gemeinsam im Seminar konzipiert und reflektiert werden.
Gruppe 18 und 19 „Zuschreibungserfahrungen“ (Gerald Blaschke-Nacak)
Phänomenologisch an der Methodologie der Innsbrucker Vignettenforschung orientiert, wenden wir uns im Seminar Zuschreibungserfahrungen von Schüler*innen im Feld der Schule zu. So erarbeiten wir uns sowohl ein Verständnis des Phänomens der Zuschreibung als auch eine miterfahrende Forschungshaltung und erstellen sog. Vignetten, d.h. Kurzgeschichten mit anekdotisch-dichtem Charakter, um uns kindlichen Zuschreibungserfahrungen empirisch anzunähern. Dabei dient im Wesentlichen folgender Band zur Grundlage der Beschäftigung: Schwarz, J. F. (2018): Zuschreibung als wirkmächtiges Phänomen in der Schule. Studienverlag: Innsbruck. |