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Zurück in die Zukunft. Literatur nach dem Ende der Geschichte - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5240417
Semester SoSe 2021 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 14:00 bis 16:00 wöch 1.607 (Seminarraum)
Stockwerk: 6. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
Urban findet statt     30
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Urban, Urs
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Französisch Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Französisch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Französisch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Französisch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Französisch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   -  
Bachelor of Arts  Französisch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Romanistik
Inhalt
Kommentar

Wenn die Geschichte in jüngster Vergangenheit zu Ende gegangen ist (posthistoire), dann ließe die Gegenwart sich nur mehr bestimmen als ein Zeitraum nach dem Ende der Geschichte. Wie aber sieht ‚Zeitgenossenschaft‘ (Agamben) unter diesen Bedingungen aus? Sollte es stimmen, dass Gegenwart nur noch in Begriffen der ‚Krise‘ zu beschreiben ist, dann mag das bedeuten, dass der gesellschaftliche Gesamtzusammenhang, in den wir eingelassen sind, an Stabilität einbüßt und aus sich selbst heraus in sich zusammenzubrechen (zu kollabieren) droht: und das wäre wohl Grund für einen gewissen ‚Alarmismus‘ (Röggla). Es ginge dann nicht (mehr) darum, mit einem mehr oder weniger akzidentell induzierten katastrophischen Ereignis in der Zukunft zu rechnen (also die „Zukunft als Katastrophe“ zu begreifen: Horn), sondern anzuerkennen, dass das ‚menschenverursachte‘ Prekärwerden von Lebensräumen (Anthropozän) vielerorts bereits eingesetzt hat und sich auf kontinuierliche, umfassende und oft unspektakuläre Weise vollzieht, und mithin an anderer Stelle längst beobachtbar ist, was vielleicht auch uns künftig erwartet – wenn aktuelle Entwicklungstendenzen (etwa ökologische) sich fortsetzen. Was sich da auf diese Weise abzeichnet, wird nun sichtbar vor allem da, wo Fluchtlinien der Gegenwart verlängert werden und in einen Imaginationsraum münden, in dem aktuelle (und potentielle) Erfahrungen sich auf anschauliche Weise verdichten lassen: Die (literarische) Konstruktion ‚möglicher Welten‘ aber leistet genau dies und verspricht, so nicht nur die gesellschaftliche Wirklichkeit unserer Gegenwart begreifbar werden zu lassen, sondern auch eine ‚Szenarisierung‘ (Citton) von ‚Situationen‘ ins Werk zu setzen, die nachvollziehbar macht, wie sich Lebensformen „in den Ruinen des Kapitalismus“ (Lowenhaupt Tsing 2019) erfolgreich an die veränderten Umweltbedingungen anpassen können.

Das hier skizzierte Problem wird in Frankreich heute theoretisch bedacht unter dem Stichwort ‚Kollapsologie‘, das einen theoretisch wie ideologisch sehr heterogenen Diskurs aufruft (vgl. Citton/Rasmi 2019). Konkrete Antworten auf die hier gestellten Fragen aber lassen sich in der Literatur finden: die Weltbilder modelliert, indem sie vom Leben in Räumen erzählt, die nie Geschichte (Dath: ‚Niegeschichte‘) geschrieben haben oder schreiben werden. Wir wollen daher im Seminar die ‚Kollapsologie‘ kritisch befragen, indem wir sie mit literarischen Texten (und Bildgeschichten) – von Virginie Despentes (A), Michel Houellebecq (g), Louis-Sébastien Mercier (A), Frederik Peeters (BD: A), Jean-Christophe Rufin (g), Antoinette Rychner (g), Sansal Boualem (g), Jules Verne (A) und Antoine Volodine (g) – konfrontieren: die wir ganz (g) oder in Ausschnitten (A) lesen und problematisieren.

 

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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