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Korrespondenzen. Spiel der Farben, Magie der Dinge - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210016
Semester SoSe 2021 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 12:00 bis 14:00 wöch     findet statt     30
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Scheuer, Hans Jürgen , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

In Ludwig Wittgensteins 'Bemerkungen über die Farben' findet sich die folgende prägnante Notiz: "In den Farben: Verwandtschaft, und Gegensatz. (Und das ist Logik)." Wer die Aufmerksamkeit auf den Gebrauch von Farbwörtern in mittelalterlicher Dichtung richtet, wird jene Charakteristik des Sprachspiels Farbe sogleich wiedererkennen: Farbwörter überziehen Texte mit einem Netz von Kontrasten und Korrespondenzen, mit denen sie zum einen konträre Verhältnisse evident machen (in der Regel ohne sie aufzuheben; denn das poetische Farbvokabular kennt keine Mischfarben) oder Verwandtschaftsverhältnisse codieren (wie im Regelwerk der Heraldik und ihres geometrisierten Farbenwechsels). In einer Poetik, die von Grund auf allegorisch konzipiert ist, bedeutet eine solche Beobachtung, dass die Signifikanz der Darstellung nicht einfach durch die Sachgehalte der Sprache (durch die bezeichneten res) substantiell gedeckt ist, sondern über das Akzidenz der Farbe im Sinne der Qualitätenallegorese artifiziell konstruiert wird. Das ist freilich nicht so zu verstehen, als würden die Farbnamen eine konventionalisierte Bedeutung transportieren (wie "Grün ist die Hoffnung"). Vielmehr zählen vor allem die Farbsequenzen und –clusterbildungen, ihre Regularitäten und Irregularitäten. In solchen Relationen lassen sich grammatische, dialektische und rhetorische Kalküle der Identifikation oder Inversion formieren, die grundlegende Problemstellungen mit einer bunten Hülle umgeben, um sie dadurch zugleich zu verdecken und schillernd hervorzuheben. Das bedeutet: Wo sich Farbbeschreibungen in einem Dichtung häufen und verdichten, liegt vermutlich ein Epizentrum poetischer Verschlüsselungsaktivität. Das Seminar wird sich am Beispiel verschiedener Gattungsformen mit jener Aktivität beschäftigen. Im Mittelpunkt der Analyse wird die Lektüre eines späten Artusromans stehen: des 'Wigalois' Wirnts von Grafenberg und seiner altfranzösischen Vorlage, des 'Bel Inconnu' Renauts de Beaujeu (in Übersetzung).

Literatur

Zur Anschaffung empfohlen: Wirnt von Grafenberg: Wigalois. Text d. Ausg. v. J.M.N. Kapteyn, übers., erl. u. mit einem nachwort vers. v. Sabine u. Ulrich Seelbach. 2., überarb. Aufl., Berlin 2014.

 

Bemerkung

LV wird synchron per Videokonferenz angeboten.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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