Wir bezahlen per App, unser Adressbuch ist nur noch ein Programm im Smartphone, das Seminar findet virtuell statt. Befinden wir uns auf dem Weg zur Entmaterialisierung unseres Alltags? Gleichzeitig haben wir mindestens 10 Paar Sneakers im Schrank und definieren uns über materielle Dinge. Bestimmte Materialien unserer Objektwelt wiederum gelten als kostbar, weil sie ‚natürlich‘, nachhaltig oder selten sind; Plastik hingegen ist zum Inbegriff der Wegwerfgesellschaft geworden. Materialien können symbolische Formen annehmen, umgekehrt sind auch Geisteswissenschaften an Materialität gebunden.
Das Seminar adressiert zwei Begrifflichkeiten: einerseits beschäftigt es sich mit der Frage, welche Rolle Dinge in der Kultur einnehmen und entwickelt einen kulturwissenschaftlichen Zugriff auf materielle Kultur. Andererseits bietet es eine Einführung in aktuelle Forschungsansätze über Materialität.
Einschlägige Literatur vermittelt zentrale theoretische Begriffe und Perspektiven auf materielle Kultur und Materialität. Anhand kleiner Schreibübungen und kurzer mündlicher Präsentationen trainieren die Teilnehmenden Methoden der Erforschung materieller Kultur. |