Kommentar |
Folgt man- wie wir in dieser Lehrveranstaltung - (post-)modernen Bildungstheorien (z.B. Kollers (2018) Theorie "transformatorischer Bildungsprozesse"), sind Ursachen und Genese von Beeinträchtigungen im (schulischen) Lernen nicht lediglich medizinisch oder entwicklungspsychologisch determiniert, sondern nehmen hier (häufig) lediglich ihren Ausgang und werden im Lebenslauf (Luhmann 1997) oder der (Bildungs-)Biographie (Nohl u.a. 2015) zum Gegenstand von Lern- und Bildungsprozessen, manifestieren sich also (auch) im Erziehungssystem oder werden aufgelöst. Vor dem Hintergrund dieser Ausgangsthese werden also Lebensläufe und Biographien in den Blick genommen, um die Genese bzw. Konstruktion von Lernbeeinträchtigungen zu untersuchen mit dem Ziel, Verlaufs- und Phasentypiken in den Blick zu bekommen. Neben einigen (empirischen) Studien mit einem entsprechenden Zuschnitt dienen uns in diesem Zusammenhang in erster Linie fiktive Darstellungen von Menschen, die in Ihrem Lernen beeinträchtigt sind oder werden, also (pop-)kulturelle Produkte von Bilderbüchern und (Bildungs-)Romane über Filme und Werbung bis hin zu bildender Kunst... |
Literatur |
Koller, Hans-Christoph. (2018). Bildung anders denken. Einführung in die Theorie transformatorischer Bildungsprozesse (2., aktualisierte Auflage). Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
Luhmann, Niklas. (1997). Erziehung als Formung des Lebenslaufs. In D. Lenzen & N. Luhmann (Hrsg.), Bildung und Weiterbildung im Erziehungssystem. Lebenslauf und Humanontogenese als Medium und Form (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Bd. 1344, 1. Aufl., S. 11–29). Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Nohl, Arnd-Michael, Rosenberg, Florian von & Thomsen, Sarah. (2015). Bildung und Lernen im biographischen Kontext. Empirische Typisierungen und pragmatisch-praxeologische Reflexionen. Wiesbaden: Springer VS. |