Kommentar |
Ciceros Versuch, nach der Ermordung Caesars wieder aktiv in die Politik einzugreifen und dabei mitzuwirken, die Ordnung der Republik wiederherzustellen, führte zu einer für ihn letztlich tödlichen Auseinandersetzung mit M. Antonius, der sich als Erbverwalter Caesars in Stellung gebracht hatte. Cicero heizte diesen Konflikt durch seine sogenannten philippischen Reden an, eine Anspielung auf die Reden, die Ciceros griechisches Vorbild Demosthenes gegen Philipp von Makedonien gehalten hatte. Der Schwerpunkt des Grundkurses soll auf der Lektüre der zweiten Rede aus diesem Corpus liegen, die Cicero allerdings nicht wirklich gehalten hat, sondern als Pamphlet gegen Antonius in Umlauf bringen ließ. Der Text ist eine (in Teilen auch amüsante) Generalabrechnung mit Antonius‘ Politik und Lebensführung und zugleich auch eine Apologie von Ciceros eigenem Leben als Politiker. Wir wollen in diesem Grundkurs nicht nur die Lese- und Übersetzungsfähigkeit fördern, sondern auch (mit Unterstützung durch studentische Beiträge in Form von Referaten u. Thesenblättern) in die Grundprinzipien der römischen Rhetorik und der darauf basierenden Textanalyse einführen.
Text und Kommentar: J. T. RAMSEY (ed.): Cicero: Philippics I - II. Cambridge 2003. Lit.: T. STEVENSON, M. WILSON (ed.): Cicero's Philippics. History, Rhetoric and Ideology. Auckland 2008. W. STROH, Cicero. Redner, Staatsmann, Philosoph, München 2008; W. STROH, Die Macht der Rede, Berlin 2011
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