Kommentar |
In Polen finden in letzter Zeit höchstaufregende, vielleicht die in und für ganz Europa interessantesten Prozesse statt, über die auf eine ausgesprochen langweilige, weil vorhersehbare, Weise berichtet wird. Klischees verraten die Wissenslücken, die sie eben bedecken sollen. In dem Seminar rekonstruieren wir gemeinsam mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Hauptspannungslinien der zeitgenössischen Kultur Polens und verfolgen ihre jeweilige Genese, die mehrmalig bis in das Zeitalter der ersten Republik zurückreicht. Auf diesem Wege werden zentrale Wissensbestände über die politische und kulturelle Ideentradition Polens vermittelt. Die Streitfragen betreffen den Sinn von Geschichte, Nation, Staat, Sexualität, Katholizismus, etc. Das Hauptanliegen der Veranstaltung besteht darin, ein vielseitigeres und dadurch auch interessanteres Bild des zeitgenössischen Polen darzubieten als dasjenige, das die deutschen und die westeuropäischen Medien zeigen. Das Vorhaben soll durch die Analyse von elektronischen Medien, literarischen Werken sowie Erzeugungen bildender Künste umgesetzt werden.
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