Kommentar |
Die Gattung der Lyrik bereitet der formalistischen Beschreibung und entsprechenden Theoretisierung der Literatur Schwierigkeiten. Warum gibt es jede Menge „Narratologien“ und warum nur wenige theoretische Modelle für die „Lyrik“? Wie liegt diese Schwierigkeit in der Sprachlichkeit der Lyrik selbst begründet? Das Seminar bietet eine Einführung in einige tragfähige Theorien der Lyrik (etwa Karlheinz Stierle, Heinz Schlaffer, Jonathan Culler, in der Regel gut lesbare Texte) mitsamt der Lektüre einschlägiger lyrischer Gedichte. Das Rätsel der sprachlichen Selbstpräsentation der Lyrik soll erhellt werden, aufgrund auch von sprachanthropologischen und kulturwissenschaftlichen Einsichten. Lyrikbegriffe wichtiger Denker (etwa Friedrich Nietzsche) werden auch herangezogen, auch als Vorläufer moderner Ansätze zur Erschließung des Lyrischen. Die Leitfrage des Seminars lautet: wie ist die Lyrik als die Sprache des Anderen zu lesen und entsprechend zu konzipieren? |