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Richard "Madonna" Wagner. Audio-Charisma in geschlossenen Systemen. - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer Ü53481b
Semester SoSe 2020 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 14:00 bis 16:00 wöch 501 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     5
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Klotz, Sebastian, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Die versuchsweise Engführung der kulturellen Akteure Richard Wagner und Madonna (eigentlich Madonna Louise Ciccone, *1958) steht im Zeichen der These, dass Charisma seit Wagner nicht mehr an einzelne Personen, sondern an Medien und an performative Effekte (Audio-Charisma) überantwortet wird und ‚Madonna‘ diese Charisma-Strategie professionalisiert hat. Die Vorlesung diskutiert Souveränitätsgesten und die Sozialisierung von Selbstbezüglichkeit, die überraschende Verwandtschaften zwischen Wagner und Madonna erkennen lassen wird. Die herauszuarbeitende Verquickung von visionärem Charisma mit prosaischen Perfektionsansprüchen an Führung und Organisation, die kaschiert werden, da Charisma für sich selbst wirken soll, lenkt den Blick auf Grundwidersprüche künstlerischer Artikulation. Kurz gefaßt: Während Wagner Charisma für sich beanspruchen möchte, es aber auf das Musiktheater ‚verteilt‘ ist und Kunst und Leben systemisch nicht mehr in Einklang gebracht werden können, liegt der Fall bei Madonna anders. Hier ist Charisma hochgradig personalisiert, obwohl Allen klar ist, dass es sich um ein Konstrukt des unterhaltungs-industriellen Komplexes handelt, wobei diese Einsicht einkalkuliert ist und wiederum in die Charisma-Produktion einfließt.

Die Vorlesung erprobt eine post-subjektivistische Annäherung an Wagner und Madonna, die an neue musikstrukturalistische, kultur- und medienwissenschaftliche Lektüren von Musik, Klang und Performativität anknüpft. Die Herausforderung besteht darin, Rekursivität und das aus ihr hervorgehende Charisma auch in den medialen Formaten und ästhetischen Formen aufzuspüren, die in den Aufschreibesystemen ‚Wagner‘ und ‚Madonna‘ mobilisiert werden.

 

Literatur

Stefan Breuer, Bürokratie und Charisma. Zur politischen Soziologie Max Webers, Darmstadt

1994.

Theodor W. Adorno, Versuch über Wagner, in: Die musikalische Monographien,

Frankfurt/M. 1977 (Gesammelte Schriften, 13), S. 7-148.

Johanna Dombois/Richard Klein, Richard Wagner und seine Medien. Für eine kritische

Praxis des Musiktheaters, Stuttgart 2012.

Alain Badiou, Cinq leçons sur le 'cas' Wagner, Caen 2010 (engl. 2010, dt. 2012).

Tobias Janz (Hrsg.), Wagners Siegfried und die (post-)heroische Moderne. Würzburg 2011

(Wagner in der Diskussion, 5).

Robert Miklitsch, From Hegel to Madonna: Towards a General Economy of "Commodity

Fetishism", New York 1998 (Suny Series, Postmodern Culture).

José I. Prieto-Arranz, „The Semiotics of Performance and Success in Madonna”, in: Journal

of Popular Culture, 2012 Feb, Vol.45(1), pp.173-196.

Boris Voigt, “Charismatische Gesten - Empfindungszwang und emotionale Überzeugung in

Richard Wagners musikdramatischer Konzeption“ in: Richard Wagner: musikalische Gestik - gestische Musik, hrsg. von Katrin Eggers, Ruth Müller-Lindenberg, Würzburg 2017 (Wagner in der Diskussion, 14), S. 133-155.

 

 

Prüfung

Hausarbeit / Klausur am 14.7.2020, 14.15 Uhr bis 15.45 Uhr

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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