Die Seminare setzen sich in verschiedenen Schwerpunkten mit Literalisierungsprozessen von Grundschulkindern auseinander. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den medialen Lebenswelten und Lernumgebungen.
Für das Seminar von Herrn Kabaum am Mittwoch, 8 bis 10 Uhr:
Das deutsche Bildungssystem hat bekanntlich viele Vorbehalte gegenüber Computer, E-Teaching und digitale Formen des Lehrens und Lernens, in Teilen auch mit gutem Grund. Durch die sog. Corona-Krise ist nun flächendeckend der Unterricht mit einem Schlag digital geworden. Das stellt vermutlich gerade den Unterricht in der Grundschule vor große Herausforderungen, weil hier die Lernbegleitung elementar ist und die Lehrkraft eine besondere Bezugsperson darstellt, gerade in der Schuleingangsphase.
Im -- vermutlich online stattfindenden -- Seminar sollen verschiedene Lösungen, die vielerorts gefunden worden sind, um den Deutschunterricht in der Grundschule digital durchzuführen, diskutiert und reflektiert werden. Hierzu bringt sich jede:r aktiv ein. Die Beispiele werden von den Studierenden in Schulen bzw. im Gespräch mit einer Deutschlehrkraft selbst erhoben; auch der Dozent erfragt Erfahrungen und kreative Lösungen aus der Schulpraxis. Zusammen wird dann entschieden, welche Beispiele analysiert werden sollen, um daraus deutschdidaktische und/oder erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse heraus zu gewinnen. Sollten die Bibliotheken weiterhin geschlossen sein, werden Lösungswege gefunden, um für die Reflexion auf wissenschaftliche Literatur zugreifen zu können.
Für das Seminar von Herrn Kabaum am Donnerstag, 10 bis 12 Uhr:
Im Seminar wird eine Binnendifferenzierung vorgenommen werden, in der jede:r Einzelne ein eigene deutschdidaktische Forschungsfrage zu einem anwendungsbezogen und/oder theoretischen Thema begleitend entwickelt und erörtert. Dabei sollen Kenntnisse über sprachlich-kulturelle Lernprozesse von Grundschulkindern vertieft und intensiviert werden.
Das Seminar basiert auf dem Konzept des flipped classroom und ist bereits erfolgreich durchgeführt worden. Sollte die Lehre in diesem Semester rein digital vollzogen werden müssen, ist es aber ein Pilotprojekt. Die größten Herausforderungen scheinen dann die Kompensation persönlicher Interaktionen und Gespräche (auf Seiten des Dozenten) und die Notwendigkeit starker intrinsischer Motivation (auf Seiten der Studierenden) zu sein. Sollten die Bibliotheken weiterhin geschlossen sein, werden Lösungswege gefunden, um für die Reflexion auf wissenschaftliche Literatur zugreifen zu können. |