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Christ und Krieg im Mittelalter. Der „gerechte Krieg“ als Transformation der Spätantike.  - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 51315
Semester SoSe 2020 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 12:00 bis 14:00 wöch von 15.04.2020  1.405 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  fällt aus     1
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
May, Alexander
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Geschichte Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichtswissenschaften Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichtswissenschaften Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Science  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Science  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Science  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Science  Geschichtswissenschaften Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )     -  
Programmstudium-o.Abschl.  Geschichte Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Programmstud.-o.Ab.Prom.  Geschichte Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  European History Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Geschichte Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Geschichtswissenschaften
Inhalt
Kommentar

Die Frage ob und inwieweit ein Krieg gerecht sein kann, scheint in einer nach ethischen Normen und Werten gefestigten (westlichen) Gesellschaft des 21. Jahrhunderts auf den ersten Blick nicht beantwortet werden zu müssen. Ihrer moralischen Verfasstheit nach scheint jede militärische Lösung eines politischen Konflikts als ungerecht/unrechtmäßig zurückzuweisen. Dabei unterliegen militärische Konflikte und solche der westlichen Zeitgeschichte einer Rechtfertigungsrhetorik, in der die politischen Entscheidungsträger ihr jeweiliges Interventionsmotiv mit dem Topos eines „gerechten Krieges“ (bellum iustum) untermauern. Die Legitimationsmuster eines gerechten Krieges finden sich bereits, wenn auch verstreut, in den Schriften des Augustinus von Hippo († 430). Die späte Verankerung seiner Ideen im Decretum Gratiani Mitte des 12. Jahrhunderts sollte die Grundlage der Tradition im internationalen Recht legen. Das bellum iustum erfährt demnach einen über zwei Jahrtausende andauernden Transformationsprozess, dessen Struktur an den politischen und sozialen Kontexten der jeweiligen Zeit ausgerichtet war. Dabei lösten die Rezipienten diese Idee immer wieder aus ihrem ursprünglichen Kontext heraus und passten sie an die politischen und theologischen Bedingungen der Zeit an.

Ausgehend von den aktuellen Debatten soll die Entwicklung der „Theorie“ des gerechten Krieges von der Spätantike bis zu ihrer Kodifizierung im Decretum Gratians skizziert werden. Ziel des Seminars ist es, auf Grundlage zeitgenössischer Quellen, die Wahrnehmung der Idee einer gerechtfertigten Ausübung von Gewalt im Früh- und Hochmittelalter nachzuvollziehen. Gerade die genuin der christlichen Religion inhärente Einstellung zum Pazifismus macht die Diskussion um Gewalt und Religion im Kontext des in der Öffentlichkeit wahrgenommenen gewaltbereiten Mittelalters umso virulenter. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.

Erwartet werden regelmäßige Teilnahme, die Bearbeitung von Lektüreaufgaben sowie die Übernahme eines Referats. Die Anmeldung über Agnes ist obligatorisch.

Literatur

Russel, Frederick, Hooker: The just war in the Middle Ages, Cambridge 1975.

Hehl, Ernst-Dieter: Kirche und Krieg im 12. Jahrhundert. Studien zu kanonischem Recht und politischer Wirklichkeit, Stuttgart 1980.

Holzem, Andreas: Krieg und Christentum. Einführung, in Ders. (Hrsg.); Krieg und Christentum: Religiöse Gewalttheorie in der Kriegserfahrung des Westens, Paderborn 2009, S. 13–104.

Bemerkung

Ausgleichsberechtigte Studierende wenden sich zur bevorzugten Platzvergabe per E-Mail mit einem Nachweis der Ausgleichsberechtigung an die Studienkoordinationsstelle Geschichte. Ausschlussfrist für die Geltendmachung von Ausgleichsberechtigungen ist der letzte Tag der zentralen Frist, 16 Uhr. Textnachrichten in AGNES werden hingegen nicht gelesen!

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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