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Mit Bach in die Moderne. Kompositorische Bach-Rezeption im frühen 20. Jahrhundert - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53458
Semester SoSe 2020 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 12:00 bis 14:00 wöch 401 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Michaelis, Lukas
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

In das unüberschaubare Dickicht der kompositorischen Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte Johann Sebastian Bachs soll in diesem Kurs eine kleine Schneise geschlagen werden. Eine Handvoll Komponisten des deutschsprachigen Raums stehen im Fokus, die im frühen 20. Jahrhundert in je individueller Weise an das „geistige Erbe“ Bachs anzuknüpfen trachteten, es aber auch musikästhetisch-programmatisch für eigene Zwecke beanspruchten. In Max Reger und Ferruccio Busoni finden wir zwei Komponisten, die mit zahlreichen Bearbeitungen der Musik Bachs hervorgetreten sind, aber auch im eigenen kompositorischen Schaffen deutliche Spuren der Auseinandersetzung mit dem großen Vorbild zeigen – ohne dabei auf eine Restitution barocker Stilistik zu zielen, sondern vielmehr als Rückhalt für ein je individuell ausgeführtes Konzept musikalischer Moderne. Bei Arnold Schönberg lässt sich aus seinen theoretischen Schriften herauslesen, wie sein Weg in die Dodekaphonie längst in der musikalischen Tradition vorgezeichnet gewesen sei; eine Tradition, in der gerade die an motivischer Beziehung, kontrapunktischer Arbeit und Chromatik reichhaltige Instrumentalmusik Bachs für ihn eine Schlüsselstellung einnahm. Schönbergs Bach-Bild lässt sich auch anhand der Faktur seiner in den 1920er Jahren angefertigten Orchestrationen Bach’scher Orgelwerke verdeutlichen, die auch als Bach-Interpretationen lesbar sind. In Exkursen zu Anton Weberns Orchestration des sechsstimmigen Ricercar aus dem Musikalischen Opfer und Alban Bergs Violinkonzert mit dem Zitat des Chorals „Es ist genug“ aus BWV 60 soll der Bach-Rezeption innerhalb der Wiener Schule noch weiter nachgegangen werden. Als Außenseiter vom Schönbergkreis schuf der Wiener Ernst Křenek indessen in seinen jungen Jahren mit dem Ersten Streichquartett und der Ersten Symphonie (beide 1921) gleich zwei Werke, in denen das B-A-C-H-Motiv prominent zum Einsatz kommt, was die Frage nach Funktion und Bedeutung dieser expliziten Bach-Bezüge in Křeneks Frühwerk aufwirft.

Literatur

Bach und die Nachwelt. Band 3: 1900–1950, hrsg. von Michael Heinemann und Hans-Joachim Hinrichsen, Laaber: Laaber, 2000.

 

Clytus Gottwald, „Mythos Bach“, in: Bach und die Moderne, hrsg. von Dieter Schnebel, Wiesbaden: Harrassowitz, 1995 (Wolfenbütteler Forschungen 65), S. 9–19.

 

Seiji Choki, „Zwei Aspekte der Bach-Rezeption um die Jahrhundertwende. Reger und Busoni“, in: Reger-Studien 6. Musikalische Moderne und Tradition, Internationaler Reger-Kongress Karlsruhe 1998, hrsg. von Alexander Becker u.a., Wiesbaden u.a.: Breitkopf & Härtel, 2000 (Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts Karlsruhe 13), S. 313–320.

 

Hermann Danuser, „Im Spannungsfeld zwischen Tradition, Historismus und Moderne. Über Max Regers musikgeschichtlichen Ort“, in: ders., Gesammele Vorträge und Aufsätze, Bd. 3, hrsg. von Hans-Joachim Hinrichsen, Christan Schaper und Laure Spaltenstein, Schliengen: Edition Argus, 2014, S. 325–338.

 

Hans-Joachim Hinrichsen: „Schönberg, Bach und der Kontrapunkt. Zur Konstruktion einer Legitimationsfigur“, in: Autorschaft als historische Konstruktion. Arnold Schönberg – Vorgänger, Zeitgenossen, Nachfolger und Interpreten, Stuttgart: Metzler, 2001, S. 29–63.

 

Elmar Budde, „Bach-Aneignung. Zur Bach-Rezeption Schönbergs und Weberns“, in: Bach und die Moderne, hrsg. von Dieter Schnebel, Wiesbaden: Harrassowitz, 1995 (Wolfenbütteler Forschungen 65), S. 83–97.

 

Carl Dahlhaus, „Schönberg und Bach“, in: ders., Gesammelte Schriften, Bd. 8, hrsg. von Hermann Danuser, Laaber: Laaber 2005, S. 651–655.

 

Ernst Kurth, Grundlagen des linearen Kontrapunkts. Einführung in Stil und Technik von Bach’s melodischer Polyphonie, Bern: Drechsel, 1917.

 

Prüfung

Hausarbeit

 

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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