Die 12-Ton-Komposition, in den frühen 1920er Jahren von Arnold Schönberg entwickelt, ist heute Geschichte. Hatte Schönberg sie noch als eine Methode gepriesen, die der „deutschen Musik die Vorherrschaft für die nächsten 100 Jahre“ sichern sollte, so kann heute nüchtern nach ihren Leistungen und ihrer Relevanz sowohl für das Komponieren in der Zwischenkriegszeit als auch nach ihrer Bedeutung für eine konkrete Komposition gefragt werden. Inwiefern wird also ein Tonsatz durch die Methode reguliert? Welche Komponisten haben sich zwischen ca. 1925 und 1950 dieser Methode bedient und welche Unterschiede treten dabei zutage, etwa zwischen den Verfahren bei Anton Webern und Alban Berg oder zwischen den frühen und späten Werken Schönbergs? Berücksichtigt werden soll bei der Diskussion dieser und weiterer Fragen auch die umfangreiche amerikanische Literatur zu Verfahrensweisen und zur Systematik der Zwölftonmethode.
Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Interesse für die analytische Beschäftigung mit Notentexten nicht nur unter dem Blickwinkel der Tonhöhenorganisation sowie an einem nicht immer eingängigen Repertoire.
Arbeitsleistung: regelmäßige Vor- und Nachbereitung sowie Mitarbeit, Reihenanalyse von ca. 50 Takten Musik. |