Kommentar |
Seit über 70 Jahren widmet sich der heute am Institut für Kunst- und Bildgeschichte beheimatete Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance der Frage, auf welcher materiellen Grundlage sich die Künstler und Antiquare des 15. und 16. Jahrhunderts ihr Bild von der Antike formten. Gesammelt werden einerseits die in zeitgenössischen Quellen greifbaren Informationen über antike Bild- und Bauwerke, und andererseits eben jene frühneuzeitlichen Bild- und Textquellen, die über Aufbewahrungsorte, Erhaltungszustände und Interpretation der Antiken Auskunft geben. Alle Informationen fließen miteinander verknüpft in eine Online-Datenbank ein und stehen so der weiterführenden Forschung zur Verfügung.
Das Seminar führt in das Themenfeld Antikenrezeption anhand ausgewählter Fallbeispiele ein. Dabei werden wir antike Skulpturen auf ihren Wanderungen durch Sammlungen und Museen verfolgen, Rekonstruktionen zerstörter antiker Bauwerke analysieren, die Vielfalt der künstlerischen Aneignung antiker Vorbilder in verschiedenen Medien kennenlernen und frühe Formen wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem materiellen Erbe der Antike betrachten. Gleichzeitig soll der Blick auf die Geschichte und die Methodik des Census sowie seiner Vorläufer einen Eindruck von diesem Zweig der Wissenschaftsgeschichte unseres Fachs vermitteln. |