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Lukrez - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5270160
Semester SoSe 2020 SWS 2
Rhythmus jedes 2. Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 16:00 bis 18:00 c.t. wöch 3059 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


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UdL6 Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt    
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Grandl, Matthias verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Europäische Literaturen Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   1 - 3 
Programmstud.-o.Abschl.MA  Europäische Literaturen Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Lukrez’ († um 55 v. Chr.) Lehrgedicht De rerum natura („Über das Wesen der Dinge/Atome“) ist ein in vielen Hinsichten einzigartiges Werk: Als umfassendste Wissensquelle für Epikureismus und Atomismus (in Rom) ist es von herausragender philosophischer Bedeutung. Sein Stoff ist es aber auch, der dem Gedicht seine turbulente Überlieferungsgeschichte beschert hat: „The line between this work and modernity is not direct (…). There were innumerable forgettings, disappearances, recoveries, dismissals, distortions, challenges, transformations, and renewed forgettings“ (Greenblatt 2012, S. 6f.). Kein Leben nach dem Tod? Keine (ernstzunehmenden) Götter? Keine politische Betätigung des Individuums? Eine Welt, die sich selbst schöpft? Kein Wunder, dass es Lukrez nicht leicht hatte in der (teilweise) polytheistischen Antike und vor allem nicht in der zunehmend monotheistischen europäischen Spätantike und dem Mittelalter. Der Sachverhalt, dass Lukrez’ Werk tatsächlich kurz vor dem physischen Verschwinden stand (eigentlich ganz in seinem Sinne), stößt zu einer Reflexion über die vermeintlich kontingente Überlieferungslage und den Überlieferungszustand antiken Schrifttums an. Dagegen steht die Frage, warum es Lukrez am Ende doch zu uns geschafft hat. Und diese lässt sich nicht nur mit der für den Gang der Welt immer bestechlicher werdenden physikalischen Theorie des Werkes, sondern vor allem auch mit seinem literarisch-poetischen Status beantworten. So soll auch die Erschließung des Lehrgedichts als Gedicht und die eingehende Diskussion besonders wirkmächtiger Passagen für die europäischen Literaturen im Vordergrund stehen. Wo es sich anbietet – und je nach Interesse der Besucherinnen und Besucher des Kurses –, sollen spätere Lukrez-Lektüren (z.B. Montaigne, Giordano Bruno, Hans Blumenberg, Stephen Greenblatt) herangezogen werden, nicht zuletzt, um weiter der Frage nachzugehen, wodurch Lukrez bestach und was ihn und sein Werk – unumstritten eines der originellsten Stücke, die die lateinische Literatur zu bieten hat – immer noch am Leben hält.

Zusätzlich zur regelmäßigen und aktiven Teilnahme wird von den Besucherinnen und Besuchern des Seminars das Verfertigen wöchentlicher, kleiner (!) Arbeitsaufträge – zumeist als Lektürepensum – erwartet.

Erhältliche Ausgaben: Titus Lucretius Carus. De rerum natura. Welt aus Atomen. Lateinisch/Deutsch. [Im Versmaß] Übersetzt und mit einem Nachwort herausgegeben von Karl Büchner, Stuttgart 2012 (Reclam, 16,80€, zuerst 1973).
Oder: Lukrez. Über die Natur der Dinge. In deutsche Prosa übertragen und kommentiert von Klaus Binder. Mit einer Einführung von Stephen Greenblatt, München 2017 (dtv, 16,90€, zuerst 2014).
Als Appetizer: Stephen Greenblatt, The Swerve. How the World Became Modern, New York/London 2012.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin