Kommentar |
Das methodische Erbe der Historischen Sozialforschung der 1970er/1980er Jahre fällt in den Geschichtswissenschaften dürftig aus; allenfalls in der Wirtschaftsgeschichte finden sich noch formale, empirisch-statistische Methodenkurse regelmäßig im Vorlesungsverzeichnis. Angesichts der vielbeschworenen Methodenpluralität ist dies schon erstaunlich. Dagegen ist Statistik die ubiquitäre Hilfswissenschaft aller empirisch forschenden Disziplinen, wie beispielsweise in der Politologie, Soziologie, Linguistik oder Sprachwissenschaft. Mit der Digitalisierung historischer Quellen und dem Aufbau digitaler Korpora nimmt die Menge an Daten auch in den historischen Fächern rasant zu, weshalb statistische Methoden und Softwaretools für die Aufbereitung, Analyse und Visualisierung dieser Daten an Bedeutung gewinnen. In der Übung werden an ausgewählten Beispielen Methoden der Datengewinnung, ‑aufbereitung und quantitativen Analyse und Ergebnispräsentation demonstriert bzw. gemeinsam erarbeitet. Behandelt werden die Grundlagen statistischer Arbeitsweisen: Wahrscheinlichkeitsrechnung, Grundbegriffe in der Statistik, Skalenniveaus, Tendenz- und Streuungsmaße und bivariante Analysen und die exemplarische Anwendung geeigneter Software erprobt. Die Bezeichnung <Übung> wird in dieser Veranstaltung wörtlich genommen, d.h. das Workshop-Konzept setzt auf 'learning by doing', und die Teilnehmer sollten sich auf veranstaltungsbegleitende Übungs-/Projektaufgaben einstellen. |