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Einführung in die Arbeitsfelder der Mediävistik (ÜWP) - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer 5210001
Semester WiSe 2019/20 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 12:00 bis 14:00 wöch 1.101 (Hörsaal)
Stockwerk: 1. OG


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Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     15
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Scheuer, Hans Jürgen , Prof. Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Anders als die bürgerliche Literatur (seit der Entstehung von Ästhetik, Geschichtsphilosophie und Anthropologie Mitte des 18. Jahrhunderts) leiten die litterae der Vormoderne ihren Anspruch nicht aus der Behauptung ab, sie bildeten das Medium einer ästhetischen Erkenntnis eigenen Rechts. Vielmehr erscheinen sie eingebettet in vielfältige soziale, politische und religiöse, ethische und ökonomische, logische und psychologische Kontexte, innerhalb derer sie den Prozess der kulturellen Ausdifferenzierung in Wort, Schrift und Bild mittragen oder gar anstoßen und vorantreiben. Dank ihres exemplarischen Gestus dient solch "heteronome Literatur" ihren Auftraggebern, Produzenten und Rezipienten als problemlösende und modellbildende Kraft, die Vorstellung, Urteilsvermögen und Erinnerung gleichermaßen bewegt und übt.
Jene Kontexte, innerhalb derer die vormoderne Literatur operiert, sind im Zeichen der bürgerlichen Kunstautonomie so stark vom modernen Literaturbegriff abgelöst worden, dass wir sie heute gleichsam archäologisch wieder freigelegen müssen, um der Fremdheit der Artefakte näherkommen zu können. Deshalb möchte ich versuchen, das Zusammenspiel von Werk und diskursiver Umwelt anhand ausgewählter Dichtungen – durchgehend best books! – aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit vorzuführen und auf Schlüsselkonzepte der vormodernen Kultur bzw. der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion hin zu untersuchen, um Perspektiven für das weitere Studium der Mediävistik und für das Verstehen literarischer Formen überhaupt aufzubauen.
Die Arbeitsfelder der Mediävistik, die im Einzelnen angesprochen werden, um die Besonderheiten mittelalterlicher und frühneuzeitlicher litteratura zu erfassen, betreffen das Fortwirken der antiken Seelenlehre in mittelalterlicher Wahrnehmungspsychologie, die exemplarische Deutung von Geschichte durch Typologie und Allegorese, die Transformation des "Sagengedächtnisses" in Spielmannsdichtung und Heldenepik, das Verhältnis von Kanon und Apokryphon in der Bibelepik, die "Neue Poetik" des höfischen Romans, die exemplarischen Denkformen der Minnekultur, die Exempla religiöser Kommunikation in Schwank und Fastnachtspiel sowie das Wechselspiel von Topik und Utopie in enzyklopädisch angelegten Prosaromanen der Frühen Neuzeit.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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