Die als Forschungsseminar angelegte Veranstaltung dient einer Kartierung der vielfältigen Verbindungen zwischen Literatur und Seelenwissen im französischen 17. Jahrhundert. Neben literarischen Werken werden Ausschnitte aus theologischen, philosophischen und medizinischen Texte gelesen und auf die Konzeptionen von Seele und Psyche hin befragt, die sie entwerfen, von Pierre de Bérulles Bref discours de l’abnégation intérieure (1595) und François de Sales‘ L'Introduction à la vie dévote (1608) über René Descartes‘ Discours de la méthode (1637) und seinem Traité des passions de l'âme (1649) bis zu Blaise Pascals Pensées (1669). Auch die Gattungen Hagiographie und spirituelle Autobiographie sollen besondere Berücksichtigung finden.
Während im ersten Teil des Seminars über exemplarische Lektüren und die Diskussion von Forschungsliteratur die gemeinsame Fragestellung geschärft werden soll, werden im zweiten Teil die einzelnen Werke (wissens-)historisch kontextualisiert und diskutiert, in einem dritten Teil schließlich stellen die Studierenden ihre jeweiligen Forschungsergebnisse in abschließenden Präsentationen vor. Teilnahmevoraussetzung sind gute Französischkenntnisse. |