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Protestanten und 'Türken' im 16. Jahrhundert - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Bachelorseminar Veranstaltungsnummer 51423
Semester WiSe 2019/20 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 14:00 bis 16:00 wöch von 16.10.2019  4026 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Institutsgebäude - Friedrichstraße 191 (FRS191)

  findet statt     25
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Graf, Tobias Peter , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Geschichte Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichtswissenschaften Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Arts  Geschichtswissenschaften Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Science  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Science  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Science  Geschichte Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )     -  
Bachelor of Science  Geschichtswissenschaften Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Geschichtswissenschaften
Inhalt
Kommentar

Martin Luthers berühmter Thesenanschlag im Jahr 1517 fiel in eine turbulente Zeit der Weltuntergangserwartung, die eng mit der Expansion des islamisch geprägten Osmanischen Reiches auf dem europäischen Kontinent verknüpft war. Dementsprechend nahmen die „Türken“ in der heilsgeschichtlichen Deutung der zeitgenössischen Ereignisse durch Luther und andere Reformatoren eine zentrale Rolle ein. Militärische Ereignisse wie die osmanische Eroberung weiter Teile Ungarns nach der Schlacht von Mohaćs 1526 und die erste Belagerung Wiens 1529 befeuerten die Wahrnehmung einer „Türkengefahr“ im Alten Reich.

 

Doch gleichzeitig entwickelten zahlreiche Zeitgenossen eine große Faszination für diesen religiösen und kulturellen „Anderen“. Schon 1530 – also ein Jahr nach der Belagerung Wiens – hatte Luther das Fehlen einer guten Koranübersetzung beklagt, aus welcher er mehr über „die Religion und sytten der Mahometischen Türcken“ hätte erfahren können. Als die ersehnte Übersetzung schließlich 13 Jahre später in Basel in den Druck ging, enthielt sie ein Vorwort von niemand geringerem als Luthers Weggefährten Philipp Melanchthon.

 

In diesem Kurs werden wir anhand der einschlägigen Forschungsliteratur (auf Deutsch und Englisch) sowie ausgewählter deutschsprachiger Quellen das ambivalente Verhältnis von Vertretern der protestantischen Bewegung zum Osmanischen Reich während des 16. Jahrhunderts beleuchten. Dabei werden wir solchen Fragen nachgehen wie: Welche Rolle spielten die Osmanen in den konfessionellen Auseinandersetzungen dieser Zeit? Wie formten diese Auseinandersetzungen die protestantischen Sichtweisen auf die „Türken“? Inwiefern wurden Ausbreitung und Konsolidierung des Protestantismus im Alten Reich und Europa von der osmanischen Präsenz beeinflusst? Und wie erlangten christliche Europäer zu dieser Zeit überhaupt Wissen über den Islam und das Osmanische Reich? Das Bachelorseminar ermöglicht es Ihnen, Ihr Verständnis eines Schlüsselmoments der europäischen Frühen Neuzeit zu vertiefen und das in vergangenen Semestern erworbene Handwerkszeug der historischen Forschung zu schärfen.

Literatur

Felix Konrad, Von der ‘Türkengefahr’ zu Exotismus und Orientalismus. Der Islam als Antithese Europas (1453–1914)?, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz, 3.12.2010, http://www.ieg-ego.eu/konradf-2010-de.

Almut Höfert, Den Feind beschreiben. „Türkengefahr“ und europäisches Wissen über das Osmanische Reich 1450–1600 (=Campus Historische Studien, Bd. 33), Frankfurt und New York, 2003.

Thomas Kaufmann, „Türckenbüchlein“. Zur christlichen Wahrnehmung „türkischer Religion“ in Spätmittelalter und Reformation (=Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte, Bd. 97), Göttingen, 2008.

Adam S. Francisco, Martin Luther and Islam. A Study in Sixteenth-Century Polemics and Apologetics (=History of Christian-Muslim relations, Bd. 8), Leiden u.a., 2007.

Winfried Schulze, Reich und Türkengefahr im späten 16. Jahrhundert. Studien zu den politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen einer äußeren Bedrohung, München, 1974.

Bemerkung

Ausgleichsberechtigte Studierende wenden sich zur bevorzugten Platzvergabe per E-Mail mit einem Nachweis der Ausgleichsberechtigung an die Studienkoordinationsstelle Geschichte. Ausschlussfrist für die Geltendmachung von Ausgleichsberechtigungen ist der letzte Tag der zentralen Frist, 16 Uhr. Textnachrichten in AGNES werden hingegen nicht gelesen!

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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