Kommentar |
Das Groteske ist ein Grenzphänomen, das sich an der Grenze des Phantastisch-Grauenhaften und Lächerlich-Komischem bewegt. Benannt nach antiken Wandornamenten, die figürliche Vermischungen von Dingen, Tieren und Menschen darstellten, hat das Groteske in seiner Geschichte einen starken Bezug zu bildkünstlerischen Medien. Seit dem 18. Jahrhundert wird es auch als ästhetische Kategorie diskutiert, die mit dem Wunderbaren und Erhabenen in Beziehung steht. In den modernen Werken der Literatur ist der erhabene Schauder indes oftmals nicht weit vom Lächerlich-Komischen entfernt. Im SE werden sowohl phantastisch-dämonisierende wie humoristische und satirische Varianten literarischer Grotesken untersucht (z.B. E.T.A. Hoffmann, G. Keller, F. Wedekind, Ch. Morgenstern). Anhand verschiedener theoretischer Einlassungen soll zudem das Potential, das dem Grotesken als Grenzphänomen des Monströsen, Entstellten oder Hässlichen zugeschrieben wird, erörtert werden. Schließlich wird das intermediale Verhältnis von Text und Bild anhand verschiedener Beispiele thematisiert. |