Kommentar |
Jahrhundertelang war sie das Buch der Bücher und unerschöpfliches Reservoir für Dichter und Künstler; noch für Bertolt Brecht Lieblingslektüre und Stoff für ein Dramenprojekt. Sicher ist: Ohne zumindest rudimentäre Kenntnisse der Heiligen Schrift lassen sich weder Bildsprache und Motive der Bildenden Künste noch die Geschichten der europäischen Literatur(en) verstehen. Das SE unternimmt es, diesen gewaltigen Kontinent sowie den Reichtum der künstlerischen Umgangsformen zumindest ansatzweise zu vermessen. Dabei werden genaue Lektüre ausgewählter Texte aus dem Buch der Bücher mit intensiver Arbeit an literarischen und bildkünstlerischen Adaptationen verbunden. Materiale Schwerpunkte sind unter anderem der Schöpfungsbericht sowie die vieldeutige Geschichte von Adam und Eva, die Geschichten um David und Joseph (im Alten Testament) sowie das Leben Jesu nach den Evangelien (im Neuen Testament). Die literarischen und künstlerischen Werke mit Bezug auf diese biblischen Konstellationen kommen vor allem aus den Jahrzehnten zwischen 1750 und 1830, in denen sich die neuere deutsche Literatur formiert; Seitenblicke auf das 20. Jahrhundert und die Gegenwart sind ebenfalls geplant. – Auch wenn Lektüreanforderungen nicht zu unterschätzen sind, lohnen sie immer: Aus und mit biblischen Texten und ihren ästhetischen Resonanzen lässt sich nahezu alles lernen, was von und über Glauben und Wissen sowie Hoffen und Handeln gelernt werden kann. Und das ist eine Menge. Sämtliche Texte und Kontextmaterialien auf moodle. |