Kommentar |
Dieses SE möchte den Blick für die Visualität von Literatur und Poesie schärfen. Hierfür werden zum einen theoretische Einführungstexte zum Verhältnis von Schrift und Bild, zur Schriftbildlichkeit von Literatur sowie zu visueller Poesie gelesen. Zum anderen werden an einer Vielzahl von literarischen Beispielen in der Reihe ihres historischen Erscheinens die Bedeutungen analysiert und diskutiert, die ihre jeweilige spezifische Schriftbildlichkeit hat. Hierfür kommen die Figurengedichte des Barock, Jean Pauls Einsatz von Gedankenstrichen um 1800, die Schriftbildexperimente Mallarmés und Apollinaires um 1900, die visuelle Poesie des DADA und der 1950/60er Jahre sowie die Schriftbildanordnungen um 2000 in Boullys “The Body” und Danielewskis House of Leaves in Betracht. Die Intermedialität von Schrift und Bild wird zudem an den Schriftbändern und Schriftbildern der graphischen Literatur diskutiert sowie an Beispielen digitaler Literatur. Ein besonderes Augenmerk wird dabei insgesamt auf den experimentellen und spielerischen Umgang mit Schrift gelegt.
|
Literatur |
Jeremy Adler/Ulrich Ernst (Hg.): Text als Figur: Visuelle Poesie von der Antike bis zur Moderne, Weinheim: VCH 1990; Eugen Gomringer: Visuelle Poesie. Anthologie, Stuttgart: Reclam 1995; Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Text und Kritik: Visuelle Poesie, Sonderband 1997; Klaus P. Dencker: Poetische Sprachspiele vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Stuttgart: Reclam 2002; Sybille Krämer: Schriftbildlichkeit oder: Über eine (fast) vergessene Dimension der Schrift“, in: Dies./Horst Bredekamp (Hg): Schrift – Bild – Zahl (2003), S. 157-176; Seraina Plotke: Gereimte Bilder: Visuelle Poesie im 17. Jahrhundert, Paderborn: Fink 2009. |