Das Seminar soll das Verhältnis von Literatur und Dokument anhand exemplarischer Beispiele aus den europäischen Literaturen von der Antike bis zur Gegenwart ausloten. Kann die Literatur einen Dokumentstatus für sich beanspruchen oder mit historischen Dokumenten konkurrieren? Wie kann das Dokumentarische in die Literatur integriert werden? Thematisiert werden unter anderem die Geschichtsschreibung, das Verhältnis von Fakt und Fiktion sowie Übergangsmöglichkeiten zwischen ihnen, auch konkrete Verfahren wie Collage- und Montagetechniken. Diese systematischen Aspekte werden durch eine historische Perspektive ergänzt: von der antiken Historiographie bis zur aktuellen Diskussion über „Dokufiktion“.
Diese Veranstaltung hat das Format eines „Ringseminars“: Einige Sitzungen werden von unterschiedlichen Lehrenden übernommen, und zwar aus denjenigen Fächern, die am Studiengang Europäische Literaturen beteiligt sind. Insofern will das Seminar versuchen, das komparatistische Potential des Studienganges auszuschöpfen.
Das komparatistische Seminar ist in erster Linie für Studierende der Europäischen Literaturen konzipiert, gleichwohl sind Teilnehmende aus dem MA Deutsche Literatur gerne willkommen. |