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Ferruccio Busoni revisited: Digitale Edition als work in progress - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53451
Semester WiSe 2019/20 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 12:00 bis 14:00 wöch 220 (Büro)
Stockwerk: 0. ZG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Scheideler, Ullrich , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Die Online-Edition «Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften» präsentiert seit 2016 insbesondere Teile des Briefwechsels des Komponisten und Pianisten Ferruccio Busoni (ausgehend von dessen Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz). Die Quellen wurden überwiegend von Studierenden im Rahmen von Seminaren und Abschlussarbeiten mit den Mitteln digitaler Editionstechniken aufbereitet, was inzwischen zu einem Korpus von einigen Hundert veröffentlichten Briefen geführt hat, darunter die Korrespondenzen Busonis mit den Komponisten Arnold Schönberg und Hans Huber, dem Musiktheoretiker und Komponisten Heinrich Schenker, dem Musikkritiker Paul Bekker, dem Schriftsteller und Literaturkritiker Ludwig Rubiner sowie dem Pianisten und Klavierpädagogen Robert Freund.

Für digitale Editionen gelten zunächst keine anderen Anforderungen und Regeln als für analoge Publikationen: Die Quellen müssen entziffert werden; originale Schreibweisen und Layout sind dabei zum einen akkurat zu übertragen, zum anderen gemäß festzulegender Editionsrichtlinien zu vereinheitlichen. Auf die Textsicherung folgt die inhaltliche Erschließung über den sogenannten Stellenkommentar, der den zum Verständnis nötigen Kontext bereitstellen soll. Ein großer Vorzug des digitalen Edierens liegt in der Möglichkeit, Materialien bereits zu veröffentlichen, bevor alle Stufen der Textsicherung und insbesondere der oft sehr rechercheintensiven Kommentierungsarbeit abgeschlossen sind, denn anders als in Druckausgaben kann online jederzeit korrigiert und hinzugefügt werden. Doch dieser Vorteil erweist sich nur allzu leicht zugleich als Nachteil: Online-Editionen tendieren dazu, in einem Status des «work in progress» zu verharren – sei es, dass vorläufige, womöglich fehlerbehaftete Textstände unrevidiert bleiben, sei es, dass die aufwendige Kommentierung immer wieder vertagt wird. Noch mehr als in Druckausgaben scheint für digitale Ausgaben zu gelten: das Edierte bleibt stets unabgeschlossen, wenn nicht gar prinzipiell unabschließbar.

Im Seminar werden wir uns daher der Qualitätssicherung der Busoni-Online-Edition in ihrem bisher vorliegenden Umfang widmen. Die Teilnehmer/innen werden dabei kollaborativ an redaktionellen Prozessen mitwirken, wie sie im analogen wie im digitalen Editionsgeschäft der gängigen Berufspraxis entsprechen: Überprüfung von Transkriptionen, Korrekturlesung und Regularisierung stehen ebenso auf der Agenda wie die eigentlich musikwissenschaftliche Kerntätigkeit der inhaltlichen Erschließung: Welche Stellen bedürfen überhaupt eines erläuternden Kommentars, wie recherchiert man die dafür nötigen Informationen, und wie ist der Sachverhalt möglichst knapp und präzise zu formulieren? Nebenbei besteht die Möglichkeit, Standardwerkzeuge des digitalen Codierungs-Workflows kennenzulernen, insbesondere den XML-Standard TEI sowie die Software oXygen XML Editor.

Literatur
  • Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin 2016 ff.
  • Busoni. Freiheit für die Tonkunst!, hrsg. von Johanna Heinen u.a., Kassel/Berlin 2016.
  • Ferruccio Busoni. Briefe an seine Frau. 1889–1923. Gesamtausgabe, hrsg. von Martina Weindel, 2 Bde., Wilhelmshaven 2015.
  • Della Couling, Ferruccio Busoni. «A Musical Ishmael», Lanham/Toronto/Oxford 2005.
  • Albrecht Riethmüller (Hrsg.), Busoni in Berlin. Facetten eines kosmopolitischen Komponisten, Wiesbaden 2004.
  • Andreas Eichhorn, Paul Bekker. Facetten eines kritischen Geistes, Hildesheim u. a. 2002.
  • Reinhard Ermen, Ferruccio Busoni, Reinbek bei Hamburg 1996.
  • Jürgen Kindermann, Thematisch-chronologisches Verzeichnis der musikalischen Werke von Ferruccio B. Busoni (= Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts 19), Regensburg 1980.
  • Jutta Theurich, Der Briefwechsel zwischen Arnold Schönberg und Ferruccio Busoni 1903–1919 (1927). Edition, Kommentierung und Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der im Busoni-Nachlaß der Deutschen Staatsbibliothek Berlin enthaltenen Quellen, Berlin (Ost) 1979.
  • Hans Heinz Stuckenschmidt, Ferruccio Busoni. Zeittafel eines Europäers, Zürich u. Freiburg i. Br. 1967.
  • Gerda Busoni, Erinnerungen an Ferruccio Busoni, hrsg. von Friedrich Schnapp, Berlin 1958.
  • Edgar Refardt, Hans Huber. Leben und Werk eines Schweizer Musikers, Zürich 1944.
  • Edgar Refardt (Hrsg.), Briefe Busonis an Hans Huber (= Neujahrsblatt der Allgemeinen Musikgesellschaft in Zürich 127), Zürich/Leipzig 1939.
  • Edward J. Dent, Ferruccio Busoni. A Biography, London 1933.
  • Hans Jelmoli, Ferruccio Busonis Zürcherjahre, Zürich 1929.
  • Hugo Leichtentritt, Ferruccio Busoni, Leipzig 1916.
Bemerkung

Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt. Um eine Voranmeldung bis zum 15.10.2019 via E-Mail an Ullrich Scheideler  (ullrich.scheideler@staff.hu-berlin.de) oder Christian Schaper (christian.schaper@hu-berlin.de) wird gebeten.

Prüfung

Hausarbeit (digitale Transkription, Redaktion und Kommentierung von Briefen)

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin