Kommentar |
Das bekannteste Werk von Rudolf Otto nimmt gut einhundert Jahre nach seinem ersten Erscheinen einen wichtigen Platz in der Geschichte der Religionswissenschaft ein – sowohl als Impulsgeber für die Religionsphänomenologie als auch als Stein des Anstoßes für deren Gegner.
Im Rahmen der Übung planen wir das Buch von Otto gemeinsam zu lesen mit besonderem Augenmerk für seine Entstehungs- und Wirkungsgeschichte zwischen Europa und Asien. Eine Reise des Autors nach China, Japan und Indien 1911/12 gab einen wichtigen Anstoß für die Abfassung des Buches. In China wurde es ab 1995 durch eine chinesische Übersetzung zugänglich und hat einen Beitrag zur akademischen Beschäftigung mit Religion geleistet. Die Terminologie des „Heiligen“ tritt in China in Austausch mit konfuzianischer, daoistischer und buddhistischer Terminologie. |
Literatur |
Rudolf Otto, Das Heilige (1917), ungekürzte Sonderausgabe München 1979 (Nachdruck 1997); Gerhard Rosenkranz, Der Heilige in den chinesischen Klassikern. Eine Untersuchung über die Erlöser-Erwartung im Konfuzianismus und Taoismus, Leipzig 1935; Jörg Lauster u. a. (Hg.), Rudolf Otto: Theologie - Religionsphilosophie – Religionsgeschichte, Berlin / Boston 2014; Wolfgang Gandtke / Vladislav Serikov (Hg.), 100 Jahre „Das Heilige“. Beiträge zu Rudolf Ottos Grundlagenwerk, Frankfurt a. M. 2017; Michael Stausberg, The sacred and the holy – from around 1917 to today, in: Religion 47 (2017), p. 549-556. |