Kommentar |
Zwischen den beiden Begriffen "Islam" und "Moderne" besteht ein Spannungsfeld, das in Diskursen um die Deutung der gegenwärtigen Weltlage eine entscheidende Rolle spielt. Während manche Stimmen "den" Islam als eine anti-moderne Größe verstehen oder sogar als den wichtigsten Gegenpol zur Moderne überhaupt, kommt etwa Thomas Bauer in seiner Analyse zu dem Ergebnis, dass Islam erst durch die Begegnung mit der Moderne zu dem eindeutig geregelten System an Überzeugungen und Praktiken geworden sei, als das er häufig wahrgenommen wird. Die Vorlesung wird aus einer religionswissenschaftlichen Perspektive die wichtigsten Aspekte des Diskurses um "Islam" und "Moderne" nachzeichnen und diskutieren. |
Literatur |
Thomas Bauer: Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams, Berlin 2011; Charles Kurzman: Modernist Islam 1840 - 1940. A Sourcebook, Oxford 2002; Rachid Benzine: Islam und Moderne. Die neuen Denker, Berlin 2012 |