Kommentar |
Obs! Im Fachteil Kulturwissenschaft in Modul 11 bzw. 12 ist entweder dieser Kurs oder der Parallelkurs bei Ralph Tuchtenhagen oder Paul Greiner zu belegen!
Die deutsch-dänische Grenze scheint heute eindeutig und unumstritten zu sein. Sie ist in dieser Form das Ergebnis einer Auseinandersetzung zwischen Nationalstaaten, die rund zwei Jahrhunderte um eine Grenzlinie gerungen haben. Vor der Erfindung des Nationalstaats allerdings galt nicht unbedingt eine bestimmte Linie auf der Landkarte, sondern eine bisweilen undeutlich konturierte, jedenfalls aber mit einer gewissen Nachlässigkeit gehegte Vorstellung von Herrschaftsräumen auf der kimbrischen Halbinsel als Grenzdefinition. Im Kurs wollen wir unterschiedlichen Konzeptionalisierungen von „Grenze“ in theoretischer und faktischer Ausprägung am Beispiel des deutsch-dänischen Herrschaftssaums nachgehen. Im Zentrum werden dabei die angeblich „unteilbaren“ Herzogtümer Schleswig und Holstein und deren Nachfolgeterritorien stehen. Darüber hinaus werden aber auch Diskurse zur deutsch-dänischen Grenze, wie sie jenseits des eigentlichen Grenzraums entwickelt wurden (z.B. in Kopenhagen, Berlin, Wien, London oder Paris), und verschiedene Formen der Grenzmarkierung eine Rolle spielen – vom „Dannewerk“ bis zum kürzlich eingerichteten „Wildschweinzaun“, der offiziell gegen die afrikanische Schweinepest gedacht ist – ein Schelm, wer Schlimmes dabei denkt.
Studierende der Geschichtswissenschaften sind herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Skandinavische und ostseefinnische Sprachkenntnisse sind nicht unbedingt von Nöten. |
Literatur |
Einführende Literatur: Norman Berdichevsky: The Danish-German border dispute, 1815-2001: aspects of cultural and demographic politicis, Dublin-London 2002. Jørgen Kühl: The "Schleswig Experiecne": the national miniorities in the Danish-German border area, Aabenraa 1998. M. van den Velde (Hg.): Borders, regions, and people, Dublin 1999. |