Die Vorlesung stellt griechische Geschichtsschreiber von den Anfängen über Herodot und Thukydides bis Ktesias von Knidos (ca. 390 v.Chr.) vor. Oft handelt es sich bei ihren Texten um die einzigen ‘Quellen’ für unsere Kenntnisse antiker Ereignisgeschichte. Manche von ihnen, allen voran Thukydides, gelten noch heute weithin als Analytiker menschlicher Handlungsspielräume. Alle bieten glänzende Beispiele für die Konstruktion der Vergangenheit durch Narration. Die Vorlesung setzt den Akzent auf die literarischen Praktiken dieser Historiographen, d.h. die Maßnahmen und Agenden, die zu der jeweilig vorliegenden Präsentation von Geschichte führen. Die Vorlesung soll in diese Gattung anhand kurzer Texte der wichtigsten Autoren in ihrer ganzen Breite einführen. Wie üblich werden die griechischen Texte im Original präsentiert und in der Vorlesung übersetzt oder paraphrasiert.
Zur Einführung: J. Grethlein, The Greeks and Their Past. Poetry, Oratory and History in the Fifth Century BCE, Cambridge 2010; O. Lendle, Einführung in die griechische Geschichtsschreibung. Von Hekataios bis Zosimos, Darmstadt 1992; J. Marincola (ed.), A Companion to Greek and Roman Historiography, 2 Bde., Malden, MA 2007; K. Meister: Die griechische Geschichtsschreibung. Von den Anfängen bis zum Ende des Hellenismus. Stuttgart: Kohlhammer 1990; A. Tsakmakis, Historiography and Biography, in: M. Hose & D. Schenker (eds.), A Companion to Greek Literature, Malden, MA 2016, 217-234.