Kommentar |
Dass die Massentierhaltung oder schwer belastende Tierversuche ethisch problematisch sind, denken viele Menschen. Tierschutz und Tierrechte werden gesellschaftlich immer mehr diskutiert. Wieso ändert sich aber an den bestehenden Institutionen so wenig? Und wie sollten wir eigentlich idealerweise die Tiere behandeln? TierrechtlerInnen fordern, dass wir ganz aufhören, fühlende Wesen zu unseren Zwecken einzusperren, zu züchten und zu töten. Wie wird das begründet? Und heißt das, dass alle Hunde und Hühner aussterben müssten? Die KanadierInnen Sue Donaldson und Will Kymlicka bestreiten dies: Aus ihrer Sicht brauchen Tiere Grundrechte, aber daraus folge nicht, dass Menschen und Tiere nicht mehr zusammenleben könnten. Vielmehr sollten wir Tiere zu echten Mitgliedern unserer Gesellschaft machen – zu Staatsbürgern. Im Zuge des Political Turn in der Tierethik wird das Mensch-Tier-Verhältnis auch von anderen AutorInnen immer stärker aus politiktheoretischer Perspektive beleuchtet. Im Seminar diskutieren wir gemeinsam verschiedene Positionen aus diesen Debatten und ihre praktischen Konsequenzen. |