Kommentar |
Die sozialwissenschaftliche Forschung versucht unter dem Stichwort der Rechtsextremismusforschung die extreme Rechte, ihre Geschichte, Inhalte und Strategien, zu ergründen. Wilhelm Heitmeyer brachte zuletzt den Begriff des „autoritären Nationalradikalismus“ ein, welcher hierarchische soziale Ordnungsvorstellungen, ein Freund-Feind-Schema, Nationalismus und Geschichtsrevisionismus vereint. Dies ist letzter Ausdruck der Suche der Sozialwissenschaftler* innen nach den richtigen Konzepten zwischen Rechtspopulismus, Rechtsradikalismus und -extremismus, (Neo-)Faschismus, und (Neo-)Nazismus. Sozialwissenschaftliche Theorie und Forschung zum Rechtsextremismus ist sehr breit. Die Ansätze stehen teilweise nebeneinander, ergänzen sich oder widersprechen sich sogar: Einige beziehen sich auf die politische Kultur und den „Extremismus der Mitte“, Autoritarismus und Sozialisation, andere auf Deprivation, den Bewegungs-Charakter (Jugendprotest) oder Modernisierung, Desintegration und Individualisierung. Das Seminar soll die Begriffe und Theorien der Rechtsextremismusforschung vor dem Hintergrund der anhaltenden Relevanz diskutieren. |