Das Bündel Hühnerfüße in asiatischen Märkten irritiert, mit einer abgetrennten Gorillahand wird auf Plakaten geworben, Zeitlupenaufnahmen dahinschießender Raubkatzen sollen Emotionen auslösen: In westlich geprägten Kulturen umfasst das Spannungsfeld der menschlichen Beziehungen zu Tierkörpern Verdrängung und Überhöhung ebenso wie Ästhetisierung und Vermenschlichung.
In der Vorlesung werden Tierkörper interdisziplinär aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet. Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung des aktuellen Stands des Wissens über Tierkörper und der historischen Entwicklung dieses Wissens. Außerdem thematisiert die Vorlesung die sich wandelnden Rollen von Tierkörpern in Wissenschaft, Religion, Kunst, Technik, Wirtschaft und Medizin. Ist der Tierkörper eine Maschine? Oder besteht er aus Maschinen(teilen)? Steckt ein Geist im Körper? Wenn ja, wo? Wieviel(e) Tierkörper braucht unsere Wirtschaftsform? Kritisch und faktenbasiert werden philosophische und moralische Fragen vor dem Hintergrund naturwissenschaftlicher Erkenntnisse nicht ausgespart. Eine facettenreiche Beleuchtung wird dualistischen Betrachtungsweisen entgegengesetzt.
ORT:
Die Vorlesung »Tierkörper« findet an einem ganz besonderen Ort statt: im Gerlachbau. Dieser 1874 errichtete Erweiterungsbau des Tieranatomischen Theaters (T AT) beherbergte eine Obduktionshalle sowie pathologisch-anatomische Sammlungen. Die Sanierungsarbeiten des historischen Gebäudes sind gerade abgeschlossen, sodass die Vorlesung im Kurssaal des Gerlachbaus stattfinden kann.
Kurssaal (R. 118) im Gerlachbau Philippstr. 12-13, Haus 3 Campus Nord Auf dem online-Lageplan des Campus Nord sind Tieranatomisches Theater und Gerlachbau mit einem roten Punkt gekennzeichnet. Hintergrundinformationen zum Gebäude finden Sie z.B. auf diesem Flyer.
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