Kommentar |
In der komplexen Übergangsphase zur literarischen Moderne haben Kultur- und Literaturzeitschriften eine entscheidende Funktion im Rahmen des intellektuellen Kommunikationsprozesses eingenommen; in oft fließender, historisch wandelnder Abgrenzung zum Zeitungs- und Buchformat konnten sie sich als dialogische, den politischen und religiös-konfessionellen Grenzen quer liegende Denkwerkstätte durchsetzen, innerhalb deren emergierende Kultur- und Literaturformen sowie politisch-gesellschaftliche Veränderungsimpulse essayistisch erkundigt, diskursiv bewerkstelligt und in die komplexe und oft „nicht widerspruchsfreie Synthese“ (G. Mattenklott) eines publizistischen Gesprächsraumes zusammengefügt wurden. Auf der Basis der Analyse eines diachronischen Korpus von exemplarischen Literatur- und Kulturzeitschriften der deutschen und deutsch-jüdischen Moderne werden die Studierenden bei der Gestaltung eines theoretisch und methodologisch konsistenten Forschungsmodells zur Erschließung und literaturhistorischen Kontextualisierung eines selbst definierten Quellenbestandes aus dem Dokumentenkorpus einer Zeitschrift begleitet. |
Literatur |
Auswahl: Gert Mattenklott: Juden in der deutschsprachigen Zeitschriftenkultur im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, in: Julius H. Schoeps (Hg.): Juden als Träger bürgerlicher Kultur in Deutschland. Stuttgart u. a.: Burg 1989, S. 149 – 166; Gustav Frank, Madleen Podewski, Stefan Scheerer: Kultur – Zeit – Schrift. Literatur- und Kulturzeitschriften als ‚kleine Archive‘, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur (IASL), 34.2 (2010), S. 1 – 45. |