Kommentar |
Die Faszinationsgeschichte, die die Literatur seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Fotografie verbindet, verdankt sich sowohl der wechselseitigen Inspiration als auch der Medienkonkurrenz zwischen beiden – die von der Literatur auf vielfältige Weise inszeniert wird. So sollen im SE das fotografische Erzählen und die literarisierte Wahrnehmung von Fotografien ebenso untersucht werden wie die Funktion von Fotos und Fotoalben in literarischen Texten sowie die damit verbundenen Blick-, Apparat- und (Familien-)Gedächtnisstrategien. Dabei sind Fragen des Magischen und des Realistischen, der Geschlechterdramaturgie und der Subjektwerdung, des Erinnerns und Vergessens von zentraler Bedeutung. Basierend auf einer theoretischen Befassung mit dem historischen und ästhetischen Verhältnis von Literatur und Fotografie (mit Roland Barthes, Walter Benjamin, Susan Sontag, u.a.) werden Texte z.B. von Italo Calvino, W. G. Sebald, Wilhelm Genazino gelesen und betrachtet. Auch das Genre der Autorenfotografie wird thematisiert. |