Kommentar |
Die autobiographischen Genres wie Autobiographie, Tagebuch, Brief und Essay fristen ein eher randständiges Dasein in der Literaturwissenschaft. Das liegt nicht zuletzt an ihrer Zwischenstellung zwischen Fakt und Fiktion. Eigentlich entsprechen sie damit dem Ideal des dokumentarischen Stils, wie ihn beispielsweise W.G. Sebald vertreten hat, was aber gerade im Fall von weiblicher Autorschaft das Renommee der Werke selten hebt. Das liegt nicht zuletzt an dem Zusammenhang von Gender und Genre. Die weibliche Selbstkonstruktion soll anhand von autobiographischen Texten wie Margret Boveris Tage des Überlebens, Ursula von Kardorffs Berliner Aufzeichnungen 1942 bis 1945, Marie Vassiltchikovs The Berlin Diaries 1940-1945 und Hannelore Holtz’ Wir lebten in Berlin untersucht werden. |