Kommentar |
Dieses Seminar behandelt die theoretische Einordnung und empirische Untersuchug orthographie- und morphologiebasierter Aussprachevarianten des Deutschen. Bspw. zeigen Nimz et al. (2016) einen phonetischen Längenunterschied (in Lesesprache) für die Vokale in den Heterographen vs. oder vs. , der phonologisch nicht vorhergesagt wird. Weitere Beispiele morphologisch bedingter Aussprachevarianten können durch die Häufung formidentischer Morpheme, wie bspw. für die Komparativformen im Nom. mask./fem. Sg. "heitererer" oder "heiterere" in "ein heiter-er-er Mann/eine heiter-er-e Frau" oder durch die Aussprache der Binnenmajuskel entstehen. Graphematische und phonetisch-phonologische Erklärungsansätze für die akustische Realisierung werden diskutiert. Als Seminarleistung werden experimentelle Lesedaten mithilfe von R ausgewertet. |
Literatur |
Nimz, Katharina; Immel, Katharina; Koop, Kai Ole (2016): Wer die Qual hat, hat keinen Wal: Orthographische Effekte bei der Produktion deutscher Vokale. In: Christoph Draxler und Felicitas Kleber (Hg.): 12. Tagung Phonetik und Phonologie im deutschsprachigen Raum. München, S. 131–132. Fuhrhop, Nanna; Peters, Jörg (2013): Einführung in die Phonologie und Graphematik. Stuttgart [u.a]: Metzler. |