Kommentar |
Was ist unter dem Begriff „Kultur“ zu verstehen? In welchem Verhältnis steht er zum Begriff der „Natur“? Und wem wird die Fähigkeit zum Kulturschaffen zugeschrieben, wem Naturhaftigkeit oder Kulturlosigkeit? – Dieses Seminar macht aus transdisziplinärer Perspektive mit Theorien und Methoden der Kulturwissenschaft am Beispiel der Natur/Kultur-Differenz vertraut, die wir ab dem 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein verfolgen. Ein besonderes Gewicht wird auf die Frage gelegt, auf welche Weise sich diese zentrale Dichotomie abendländischer Kulturtheorie mit anderen Differenzkonstruktionen (race, class, gender) intersektional verband. Um die historischen Dichotomien zwischen Natur/Kultur, Frau/Mann, „primitiv“/„zivilisiert“, die wechselseitig auf einander bezogen waren, entschlüsseln und kritisieren zu können, führt das Seminar zudem in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze kulturwissenschaftlichen Arbeitens ein. In diesem Sinn macht das Seminar auch mit neueren feministischen, postkolonialen, queertheoretischen Interventionen in hegemoniale Konzeptionen der Kultur/Natur-Differenz vertraut. |