Kommentar |
Die in rasendem Tempo voranschreitende Digitalisierung und ihr Wirken auf unseren Alltag sowie auf globale Zusammenhänge ist unverkennbar. Es bieten sich zahlreiche neue Forschungsfelder an, doch damit einher gehen auch neue Herausforderungen. Vorhandene Methodenkataloge müssen in neuen Kontexten angewandt und womöglich auf die Probe gestellt werden. Konzepte von Räumlichkeit, Anonymität, Forschungsethik, Nachvollziehbarkeit und Datenerhebung werden durch die Technik des Internets mitunter radikal auf den Kopf gestellt - um nur einige zu nennen. Wir begreifen digitale Phänomene als eine Zusammensetzung von technischen Möglichkeitsbedingungen und sozialen, kontingenten Faktoren. Entsprechend müssen beide Seiten beleuchtet werden, um die Phänomene zu erfassen. Die Erforschung von digitalen Kulturen steht noch an ihrem Anfang. Sowohl in der Ethnologie als auch in anderen Wissenschaften gibt es diverse Ansätze, jedoch noch kein Einverständnis darüber, welche Methoden angewandt und welche Theorien herangezogen werden sollen, um beispielsweise Netzphänomene zu erforschen. Es gibt also keine Anleitung, wie wir über Digitalisierung forschen sollen - und genau diese Freiheit und Notwendigkeit zum Experimentieren wollen wir nutzen. Wir begreifen digitale Phänomene als eine Zusammensetzung von technischen Möglichkeitsbedingungen und sozialen, kontingenten Faktoren. Entsprechend müssen beide Seiten beleuchtet werden, um die Phänomene zu erfassen. In diesem Projekttutorium möchten wir gemeinsam mit interessierten Student*innen Themen aus den Bereichen Digitalisierung, Umgang mit Technik und Netzphänomene erarbeiten und uns sowohl inhaltlich als auch methodisch austauschen. Dabei möchten wir den Studierenden die Möglichkeit bieten, über einen längeren Zeitraum ein frei gewähltes Feld zu erforschen. In Blockseminaren treffen wir uns wieder, um unsere Ergebnisse zu präsentieren und zur Disposition zu stellen. Die Themen können nach eigenem Interesse oder auch aufgrund von Expertise oder für Qualifizierungsarbeiten gewählt werden. Begleitend zum Seminar wird es eine wöchentliche Sprechstunde mit den Kursverantwortlichen geben, in der wir euch bei Bedarf beraten, mit Quellen, Literatur und ggf. Kontakten versorgen. Die Ergebnisse, Zwischenstände, wichtige, interessante und lustige Erkenntnisse des Seminars können von den Studierenden parallel zum Seminar auf http://netzkulturen.net veröffentlicht werden. Wir freuen uns über Studierende aller Fachrichtungen, die am Austausch über digitale Phänomene und wie wir über und mit ihnen forschen, interessiert sind. Vorkenntnisse in sind nicht vorausgesetzt. |