Kommentar |
Wurde Verbraucherschutz bislang vornehmlich als unrentabel und langweilig wahrgenommen, entsteht durch die Einbindung moderner Software ein dynamischer Markt, der nicht zuletzt für die Start-Up Hauptstadt Berlin interessant ist. Die Implementierung von LegalTech in der Anwaltspraxis verändert nicht nur die Beratungspraxis etablierter Kanzleien. Insbesondere für Verbraucher eröffnen sich hierdurch neue Möglichkeiten sich gegen übermächtige Konzerne zu wehren.Moderne Verbraucherschützer bieten ihren Mandanten fast kostenlose Rechtsdurchsetzung bei nahezu voller Erfolgsgarantie.
Im theoretischen Teil des Seminars werden den Studierenden die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Durchsetzung von Verbraucherrechten dargestellt. Den Studierenden wird so die Bedeutung des RA-Vergütungsgesetztes, die Handhabung von Massenverfahren und die weiten Betätigungsmöglichkeiten eines Verbraucheranwalts vermittelt. Anhand von Beispielen und Vergleichen aus der Praxis wird das klassische Berufsbild des Rechtsanwalts dem des neuen LegalTech-Rechtsdienstleisters gegenübergestellt. Im praktischen Teil erhalten die Studierenden Gelegenheit, eigene Verbraucherthemen auf ihre Beratungsrelevanz hin zu prüfen, bestehende LegalTech Software zu testen und eigene Beratungs- und Geschäftsmodelle zu entwerfen. Dabei soll den Studierenden insbesondere die Komplexität der rechtlichen Ausarbeitung und Automatisierung eines „Verbraucher-Standard-Falls“ nahegebracht werden. |
Literatur |
- Breidenbach, Stephan / Glatz, Florian, Rechtshandbuch Legal Tech, C.H.Beck, 2018.
- Fritz, Luisa, Zulässigkeit automatisierter außergerichtlicher Rechtsdienstleistungen, Schriften zum Berufsrecht, Band 9, Verlag Dr. Kovac, 2019.
- Hartung, Markus / Bues, Micha-Manuel / Halbleib, Gernot, Legal Tech: Die Digitalisierung des Rechtsmarktes, Vahlen Verlag, 2018.
- Dr. Peter Rott, Rechtsdurchsetzung durch Legal Tech-Inkasso am Beispiel der Mietpreisbremse – Nutzen oder Gefahr für Verbraucher? https://www.vur.nomos.de/fileadmin/vur/doc/2018/Aufsatz_VuR_18_12.pdf
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