Bitte wählen Sie im Studiengang BA EW 8.3 oder MA EB/LL 6.3 zwei der angebotenen (Haupt-)Seminare im Modul aus. Bitte melden Sie sich daher auch nur für zwei der angebotenen Seminare an. Für eine Wahl ist jeweils der spezifische Fokus des Seminars aufgeführt und erläutert.
Berufsberatung, Weiterbildungsberatung, Lernberatung und weitere Beratungsformate befinden sich in einem Spannungsfeld: Zum einen sollten sie, um Ratsuchende in deren Entwicklung und Bedürfnissen ernst zu nehmen, deren Autonomie stärken. Im klassischen pädagogischen Denken ist damit der Anspruch der Emanzipation verbunden, in der Ausweitung auf Migration, Geschlecht und Diskriminierung die Figur des 'Empowerments'. Zum anderen findet Beratung in bestimmten (zeitgeschichtlichen) gesellschaftlichen Kontexten statt und wird von ökonomischen Bedingungen gerahmt bzw. ist auf eine bestimmte (Arbeits-)Marktsituation ausgerichtet. Berater*innen müssen nun zwischen diesen beiden Polen vermitteln.
Im Seminar erschließen wir uns ausgehend von Theorien zur Beratung und zu unterschiedlichen Beratungsformaten Grundkenntnisse zu den Begriffen der Autonomie, der Emanzipation und des Empowerments. Diese Begriffe werden vor dem Hintergrund pädagogischer Grundlagentheorie sowie intersektionaler Ansätze erarbeitet. Daran anschließend setzen wir uns mit den gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen von Beratung in postmodernen (und ggf. neoliberalen) Gesellschafts- und Wirtschaftsformen auseinander. Den Abschluss des Seminars bildet ein Blick auf Professionalisierungstheorien im Kontext von Beratung. Hier steht die Frage im Mittelpunkt, ob und wie gängige Theorien auf das genannte Spannungsfeld Bezug nehmen. |