Kommentar |
Regieren ist durch das formale Zusammenwirken der Verfassungsorgane geprägt, hängt in der Verfassungswirklichkeit jedoch in mindestens dem gleichen Maße von informellen Aushandlungsprozessen ab. Dies gilt in besonderer Weise für das deutsche Regierungssystem, in dessen Praxis das Spannungsverhältnis zwischen parlamentarischer Konkurrenzdemokratie und bundesstaatlicher Verhandlungsdemokratie auszugleichen ist. Das föderale Miteinander zwischen dem Bund und den Ländern wird dabei überlagert von den Strukturen und Gesetzmäßigkeiten des Parteienwettbewerbs, für den wiederum auch das bundesstaatlich organisierte Verbändesystem eine Rolle spielt. In dem Seminar sollen die formellen, insbesondere aber auch die informellen Aspekte des Regierens in Deutschland beleuchtet werden. Hierbei soll ein besonderer Schwerpunkt auf die in Deutschland gelebte Praxis des kooperativen Föderalismus sowie die Rolle des Parteien- und Verbändesystems gelegt werden. |
Literatur |
- Frank Decker (2018): Parteiendemokratie im Wandel, 2. Auflage, Baden-Baden: Nomos.
- Thomas von Winter/ Julia von Blumenthal (Hrsg.) (2014): Interessengruppen und Parlamente, Wiesbaden: Springer VS.
- Hans-Jörg Schmedes (2019): Der Bundesrat in der Parteiendemokratie. Aufgabe, Struktur und Wirkung der Länderkammer im föderalen Gefüge, Baden-Baden: Nomos.
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