Kommentar |
Das 20. Jahrhundert hat den Zusammenhang von historischem Gedächtnis, Erinnerung und Geschichte zum kulturellen Paradigma gemacht, das zugleich die Grenzen der damit verbundenen individuellen und gesellschaftlichen Identitätsansprüche sichtbar macht. Das Seminar rekonstruiert zum einen Gedächtniskonzepte und ihre Transformationen ausgehend von Texten von Augustinus, P. Ricœur, J. u. A. Assmann, J. Rancière, T. Todorov, M. Hirsch u.a. Und es untersucht zum anderen anhand exemplarischer Lektüren literarische Formen, Figuren und Narrative der Differenz des Erinnerns. Besonderes Interesse gilt dabei den Verfahren und Funktionen des literarischen Gedächtnisses (Intertextualität, Transmedialität, Rewriting).
Gelesen werden sollen die folgenden Texte: G. Perec: W ou le Souvenir de l’enfance (1975); N. Sarraute: Enfance (1983); C. Simon: L’Acacia (1989); A. Ernaux: Les années (2008) und H. Cixous: Gare d’Osnabrück à Jérusalem (2016). |